DOSB-Mitgliederversammlung 2022: Wegweisende Beschlüsse getroffen

Baden-Baden – Die 19. Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat am Samstag, 3. Dezember 2022 im Kurhaus Baden-Baden das DOSB-Präsidium für die nächsten vier Jahre gewählt und wegweisende Beschlüsse getroffen.

Thomas Weikert wurde mit 434 Stimmen (99%) als Präsident wiedergewählt, Verena Bentele (403 Stimmen), Kerstin Holze (370 Stimmen), Oliver Stegemann (338 Stimmen) und Miriam Welte (425 Stimmen) als Vize-Präsident*innen. Eine weitere, im Vorjahr auf der DOSB-Mitgliederversammlung in Weimar nicht besetzte Vizepräsidentenposition wird nun von Jens-Peter Nettekoven (273 Stimmen) besetzt. Das Präsidium komplettieren Fabienne Königstein als gewählte Vertreterin der Athlet*innen und Stefan Raid als Vorsitzender der Deutschen Sportjugend (dsj) sowie auch weiterhin Britta Heidemann als Mitglied der Athletenkommission im Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

„Das ist ein kraftvolles Votum für die im Amt bestätigten Präsidiumsmitglieder und natürlich auch für mich persönlich“, so Weikert. „Gemeinsam mit dem neu hinzugestoßenen Jens-Peter Nettekoven werden wir die Herausforderungen annehmen, vor denen der deutsche Sport steht. Pandemie, Energiekrise, und ebenso die Gestaltung der Zukunft mit Olympia, Safe Sport, mehr Bewegung und Gesundheit für das gesamte Land erfordern Energie und Geschlossenheit – für beides steht diese Mitgliederversammlung. Wir wollen gemeinsam mehr bewegen.“

Die Versammlung befürwortete einstimmig einen Beschluss zu einem mehrstufigen Strategieprozess für eine mögliche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele. Miriam Welte und Oliver Stegemann präsentierten eine „Road Map“, deren erste Etappe im kommenden Jahr eine bundesweite Reihe von Diskussionsforen mit Befürworter*innen, Kritiker*innen und Interessenvertreter*innen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und weiteren gesellschaftlichen Bereichen beinhaltet. In einem ergebnisoffenen und transparenten Prozess soll dabei vor der Frage nach möglichen Details wie Wann, Wo oder Wie das Warum diskutiert werden.

Sport als geschützten Raum, in dem vor allem Kinder und Jugendliche einen sicheren Platz haben, hatte der Antrag zur Resolution „Schutz vor Gewalt im Sport im Zukunftsplan Safe Sport als nachhaltige Gesamtstrategie verankern!“ zum Inhalt. Die Geschäftsführerin der deutschen Sportjugend, Christina Gassner, warb dafür, einen Zukunftsplan Safe Sport als langfristige Gesamtstrategie von DOSB und dsj, sowie ihren Mitgliedsorganisationen zum Schutz vor Gewalt zu entwickeln. Die von der Mitgliederversammlung verabschiedete Resolution „Schutz vor Gewalt im Sport im Zukunftsplan Safe Sport als nachhaltige Gesamtstrategie verankern!“ soll eine kontinuierliche Weiterentwicklung im Themenfeld Schutz vor Gewalt sicherstellen.

Besondere Aufmerksamkeit widmete die Versammlung dem Themenfeld „Aufarbeitung von sexualisierter Belästigung und Gewalt im Sport“. Das Bewusstsein für und das Wissen über Unrecht durch sexualisierte Belästigung und Gewalt im Sport bietet die Chance, die Gewaltdynamiken in einem Sportverband oder -verein zu durchdringen, Fälle aufzuklären, zu handeln und den Betroffenen zuzuhören und sie zu unterstützen. Die Mitgliederversammlung stellte sich dazu geschlossen hinter die „Erklärung des deutschen Sports zur Aufarbeitung sexualisierter Belästigung und Gewalt“.

Ein Menschenrechtsbeirat soll den DOSB zukünftig zum wichtigen Thema Menschenrechte beraten. Das Gremium helfe, dieses für den Sport immer wichtiger werdende Thema kontinuierlich zu bearbeiten. DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Wir haben diese Diskussionen auch bei früheren Sportgroßveranstaltungen geführt, aber das Interesse flaute ab, sobald diese endeten. Mit Hilfe der im Beirat versammelten Expertise möchten wir eine dauerhafte Beschäftigung des Sports mit diesen Themen verankern, weil es nachhaltige Ansätze braucht, um echte Veränderungen bewirken zu können.“ Ein Antrag, die Bekenntnis zu den Menschenrechten in die Präambel der DOSB-Satzung aufzunehmen, wurde von der 19. DOSB-Mitgliederversammlung einstimmig angenommen.

Die DOSB-Mitgliederversammlung 2023 findet am 2. Dezember in Frankfurt am Main statt.

Vertraten den DSQV auf der DOSB-Mitgliederversammlung 2022: DSQV-Präsident Michael Gäde, DSQV-Sportdirektorin Karin Krasenbrink und Chef-Bundestrainer Oliver Pettke – Bild: DSQV

„Wir gratulieren dem neuen DOSB-Präsidium und begrüßen die Beschlüsse der DOSB-Mitgliederversammlung sehr. Es waren wichtige, zukunftsweisende Themen in Baden-Baden auf der Agenda“, sagte DSQV-Sportdirektorin Karin Krasenbrink, die gemeinsam mit DSQV-Präsident Michael Gäde und Chef-Bundestrainer Oliver Pettke bei der DOSB Mitgliederversammlung den Deutschen Squash Verband (DSQV) vertrat.

 

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