ZI:EL+: Ein Förderprogramm geht zu Ende – Ein persönlicher Rückblick (und Ausblick) der Referentin

Jugend

Zum 31.12.2018 ist das Förderprogramm ZI:EL+ der Deutschen Sportjugend eingestellt worden. Das kam nicht überraschend, sondern wurde klar kommuniziert, seitdem die Deutsche Squash Jugend Ende 2014 in das Programm eingestiegen ist. Das Ziel war junges Engagement zu fördern und dabei Jugendliche mit erschwerten Zugangsbedingungen zum Sport zu erreichen und einzubinden. Viele Maßnahmen wurden in den letzten vier Jahren seitens der Squashjugend und deren Jugendlichen selbst eingebracht und entwickelt oder von anderen Sportjugenden übernommen.

Engagierte der Deutschen Squash Jugend mit dem ZI:EL+ Projekt beim jugend.macht.sport – Event im Rahmen des Turnfestes in Berlin in 2017 – Bild: Kathrin Hauck

Am Anfang wusste eigentlich keiner so Recht, um was es eigentlich geht und die Regularien waren lang und undurchsichtig für uns Neulinge. Wir haben uns reingearbeitet und durch viele Fortbildungen und Netzwerktreffen haben wir immer besser ins Programm gefunden, immer mit dem Gedanken, dass ohne engagierte Jugendliche nichts läuft. Die Squashjugend hat aber Glück, und zwar haben wir Jugendliche, die sich engagieren und dem Sport etwas zurückgeben wollen und selbst Erfahrungen dadurch sammeln können. Die Projektideen vom Anfang mit dem Juniorteam und Young Reporter Team wurden im Laufe der Jahre erweitert und angepasst. Es wurden verschiedenste Maßnahmen durchgeführt von den Interviews mit Gebärdenübersetzerin der Topstars der Squashszene, Besuch der Bundesligaendrunde, alkoholfreie Cocktailparty, Maskottchen, Bau von Minicourts, Einsatz des Aircourts, Squash mit Flüchtlingen, virtuelle Schnitzeljagd, Jugendtrainerschein und vieles mehr sowie meinem persönlichen Highlight die Teilnahme am jugend.macht.sport-Event 2017 in Berlin im Rahmen des Turnfestes, bei dem wir uns vor 80.000 Besucher/innen präsentieren konnten.

In Niedersachsen wurde ein toller Film gedreht – Bild: Axel Wingelsdorf

Die Jugendlichen habe ich dadurch aus einem anderen Blickwinkel kennengelernt, denn hier stand plötzlich nicht mehr eine gute Squashleistung an vorderster Stelle, sondern ein Miteinander im Squashsport, bei dem es nicht ums Gewinnen ging, sondern um Freude, Ideen, neue Leute kennenlernen, Spaß und zusammen was zu schaffen und zusammenzuhalten. Es war sehr schön, was sich in dieser Zeit entwickelt hat und ich blicke sehr gerne auf diese Zeit zurück. Ich bin der Meinung, dass alle Jugendlichen, die mitgemacht haben, für sich persönlich viel mitnehmen konnten.

Viele Jugendliche absolvierten erfolgreich den Jugendtrainerschein – Bild: DSQV e.V.

Hat denn jetzt das Programm auch dem Squashsport was gebracht, denn Leistungssport wurde und durfte damit ausdrücklich nicht gefördert werden? Wir haben es geschafft, dass Jugendliche sich im Verein und/oder Verband ehrenamtlich engagieren, um einige Beispiele zu nennen: Ranglistenbeauftragter des DSQV, Jugendausschussmitglied, Social-Media-Verantwortliche im Verein/Verband oder Jugendtrainer/in. Die meisten Jugendlichen, die bei den ZI:EL+ Projekten mitgemacht haben, haben erkannt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass am Nachmittag ein meist ehrenamtlicher Jugendtrainer/in im Court steht oder auf Turniere mitfährt und dass die Struktur des Vereins auf Gegenseitigkeit beruht und die Mitglieder selbst dafür verantwortlich sind, ob es ein Vereinsleben gibt oder nicht.

Der LV Saarland war mit mehreren ZI:EL+ Events ebenfalls oft dabei – Bild: SSRV e.V.

Und ganz vorbei ist es doch noch nicht, denn wir können einige Projekte in 2019 fortführen. Es gibt weiter eine gesunde

Verpflegung bei den Ranglistenturnieren der Jugend, die Social-Media-Accounts bestehen weiter und alle können den Jugendtrainerschein fertig machen, die 2018 begonnen haben. Meine persönliche Meinung ist, dass es meist gar nicht am Finanziellen scheitert, sondern Engagierte gebraucht werden, um etwas anzupacken und bis zum Ende fertig zu machen.

In Harsefeld fand einer der vielen Girls Days statt – Bild: L.A. Squasher Harsefeld-Stade e.V.

An dieser Stelle bedanke ich mich an erster Stelle bei den Jugendlichen, die mitgemacht haben und ZI:EL+ mit Leben gefüllt haben. Es sind zu viele, um alle Namen zu nennen und ich möchte euch ermuntern weiterzumachen oder auch gerne neu einzusteigen, denn Möglichkeiten gibt es genug, um mitzuarbeiten. Gegenüber den großen Spitzenverbänden haben sich im Vergleich unsere Jugendlichen trotz der viel geringeren Anzahl hervorragend eingebracht. Ich möchte mich bei den (ehemaligen) Bundesjugendwarten Rainer Müller und Axel Wingelsdorf und dem aktuellen Bundesjugendwart Michael Gaede und dem Jugendsekretär Volker Bernardi für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Rückendeckung bei der Durchführung anfangs auch unmöglich erscheinender Projekte bedanken. Vielen Dank auch an den DSQV-Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lennard Jessen für die sehr gute Zusammenarbeit und ebenfalls an Annika Wiese, die im letzten Jahr die Social-Media-Kanäle betreut hat. Auch dem Deutschen Squash Verband danke ich dafür, dem Förderpgrogramm und damit der Jugend diese Chance gegeben zu haben. Als Squashjugend bedanken wir uns sehr herzlich bei der Deutschen Sportjugend für die hervorragende Zusammenarbeit und ebenso beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Eure Kathrin Hauck

Referentin für Engagementmanagement im Förderprogramm ZI:EL+

Viele weitere Bilder können auf der DSQV-Facebookseite eingesehen werden.

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