• Handbuch für die Schiedsrichter- Ausbildung im DSQV

    Vorwort

    Das vorliegende Lehrbuch ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen beim Deutschen Squash Verband e.V. (DSQV). Daten oder Inhalte dieses Lehrbuches dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Verbandes in welcher Form auch immer weder reproduziert, noch in eine von Maschinen oder Datenverarbeitungsanlagen nutzbare Sprache übertragen werden. Jede unerlaubt hergestellte oder benutzte Kopie verpflichtet zu Schadensersatz.
    Der Nachdruck auch auszugsweise und die Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung des DSQV gestattet.

    Das WSF Regelwerk (WSF = World Squash Federation Rules-of-Singles-Squash-2019-V1-1.pdf) ist gültig für den Bereich des DSQV, es ist Bestandteil der im DSQV und seinen Landesverbänden gültigen Schiedsrichterausbildung. Die „Squash-Spielregeln für das Einzel” erscheinen als 2. überarbeitete Auflage.

    Im Anschluss an die Regeln folgen verschiedene Anhänge.

    Lasst uns gemeinsam versuchen, unserem Sport einen professionellen Auftritt in der Öffentlichkeit zu ermöglichen.

    DSQV SCHIEDSRICHTEROBMANN

    Hinweis zum Gebrauch des neuen Squash-Regelwerks

    Der Einfachheit halber und um den Lesefluss nicht mehr als nötig zu unterbrechen, sprechen wir von „Spielern”, „Schiedsrichtern” und „Punktrichtern”. Diese Begriffe beinhalten beide Geschlechter.

    Der Schiedsrichter muss über alle Einsprüche entscheiden und trifft Entscheidungen, wenn sie in den Regeln vorgesehen sind.

    • Squash wird auf engstem Raum oft mit hoher Geschwindigkeit gespielt.

    Zwei Grundsätze sind wichtig für ein ordentliches Spiel:

    • Sicherheit: Alle Spieler müssen immer zuerst Sicherheit geben und keine Maßnahmen ergreifen, die die Sicherheit oder den Gegner gefährden könnten.

    • Fairplay: Spieler müssen die Rechte des Gegners respektieren und mit Fairness, Ehrlichkeit spielen.

    • Allgemein: Absicht des neuen Regelwerks ist es, den Wortlaut der Regeln zu vereinfachen und die Regeln einem breiteren Publikum – sowohl Spielern als auch Schiedsrichtern leichter verständlich zu machen.

    Es obliegt es jedem Leser, das Regelwerk ganz genau einzustudieren, um den genauen Inhalt und die Absicht jeder Regel zu ergründen.

    Auch hat das neue Regelwerk in einigen Hinsichten eine geänderte – will sagen: logischere — Struktur. Dadurch haben einige Regeln eine neue Nummer bekommen.

    • Wichtiger Hinweis: Das neue Regelwerk unterscheidet zwischen einer Anfrage nach einem Let und einem Einspruch gegen einen Ruf oder einen fehlenden Ruf vom Punktrichter. Es ist also jetzt falsch, von einem “Einspruch” zu sprechen, wo eine Anfrage nach einem Let gemeint ist.

    • “3.2 Gibt es nur eine Person, so ist diese Person gleichzeitig Punktrichter und Schiedsrichter. Ein Spieler darf bei der als Schiedsrichter funktionierenden Person gegen eine Entscheidung oder einen fehlenden Ruf der gleichen als Punktrichter funktionierenden Person Einspruch erheben.”

    Um es einfach zu erklären: Wenn es nur eine Person gibt, die gleichzeitig die beiden Rollen des Punktrichters und auch Schiedsrichters ausführt, so trägt diese Person zwei Hüte, und infolgedessen darf ein Spieler gegen eine Entscheidung der als Punktrichter funktionierenden Person (z.B. “Tief” oder “Aus”) bei der gleichzeitig auch als Schiedsrichter funktionierenden Person Einspruch erheben. Beispiel: Der Spieler spielt den Ball; ich als Punktrichter rufe: “Tief”; der Spieler erhebt Einspruch. Jetzt darf ich als Schiedsrichter meine gerade getroffene Entscheidung als Punktrichter noch einmal überlegen – und wenn ich glaube, ich hätte einen Fehler gemacht, ich darf mich selber überstimmen und ein Let gewähren. Es kann ja vorkommen, dass der Punktrichter zu schnell “Tief” ruft – und eine Sekunde oder zwei später denkt er für sich: “Hm, vielleicht habe ich zu schnell gerufen, vielleicht war der Ball ja doch nicht tief.” In einem solchen Fall darf er sagen: “Jetzt bin ich nicht mehr sicher. Let spielen.”

    • “4.1 Zu Beginn eines Spiels gehen die Spieler zusammen auf den Platz, um den Ball aufzuwärmen (maximal 4 Minuten). Nach 2 Minuten müssen die Spieler die Seiten wechseln, sofern sie dies nicht bereits getan haben. Die Funktion der Einspielzeit ist es, den Ballaufzuwärmen, nicht die Spieler. Diese hätten sich schon lange vor der Einspielzeit aufwärmen sollen!

    • “5.7 Beim Aufschlag sind nunmehr alle Fehler einfach “Fehler”. Alle anderen Rufe sind gestrichen worden. Auch wenn ein Fußfehler auftritt, ruft der Punktrichter einfach “Fehler”. Wenn dem Spieler nicht klar ist, was passiert ist, darf der Punktrichter (oder evtl. der Schiedsrichter) seinen Ruf erklären.

    • “8.2 [Hinweis] Normalerweise darf nur der Spieler, der gerade den Ball schlägt, nach einem Let wegen Behinderung fragen. Falls der Gegner keinen direkten Zugang zum Ball hat, bevor der Ball an der Frontwand war und er nach einem Let fragt, so darf der Schiedsrichter diese Anfrage berücksichtigen, auch wenn der Gegner in dem Moment noch nicht der Rückschläger ist.” Es kann vorkommen, das sein Spieler den Rückschlag des Gegners, der z.B. von der Mitte des Spielplatzes aus einen Dropball spielt, antizipiert und er bewegt sich nach Richtung Ball, bevor dieser die Frontwand erreicht hat. Wenn es Behinderung gibt und der Spieler den Dropball erreicht hätte, darf der Schiedsrichter ein Let gewähren.

    • “8.10 Übermäßiger Schwung”. Diese Regeln sind ganz genau einzustudieren, da sie bestimmte Bedingungen enthalten, die eine Präzisierung der alten Regeln beinhalten.

    • Regel “12.4 ist neu: Die “alte” Auslegung der früheren Bekanntmachung der WSF klärt über diese neue Regel auf: “Wenn während des Spiels die Zuschauer ihre Reaktionen zeigen oder ihrer Begeisterung Ausdruck geben, sollte das von den Spielern hingenommen werden. In einem solchen Fall hätten die Spieler kein Recht, ein Let zu fordern: Sie müssen eine solche „Störung“ in Kauf nehmen und weiterspielen. Nur wo eine signifikante Störung stattfindet.”

    • “14. Unwohlsein, Verletzung und Blutung”:

    a. In Bezug auf Verletzungen: Man unterscheidet jetzt zwischen einer absichtlichen und einer unabsichtlichen Verletzung von Seiten des Gegners. Die Bestimmungen sprechen für sich, aber sie müssen genau einstudiert werden!

    b. In Bezug auf Blutung: Hier wird auch zwischen einer absichtlichen Handlung des Gegners, und einer unabsichtlichen Handlung unterschieden. Auch wenn der Gegner, der die Blutung oder Verletzung versehentlich verursacht, keine “Schuld” trägt, muss Regel 15 angewandt werden.

    Warum? Weil in beiden Fällen das Spiel des Gegners nicht richtig war: Wer richtig spielt, verursacht weder Verletzungen noch Blutungen.

    • “15.6 Verhalten, enthält jetzt eine Liste der unakzeptablen Verhaltensweisen.

    Die Terminologie der Strafen ist vereinfacht worden.

    Der neue Wortlaut ist genau einzustudieren!

    • Rufe des Schiedsrichters: Neuer Ruf: “Let/Let spielen”. Nicht in allen Fällen ist der Ruf: “Ja, Let” angebracht – z.B. dort, wo kein Spieler nach einem Let gefragt hat.

    Beispiel: Wenn ein Gegenstand auf den Spielplatz hinunterfällt und der Schiedsrichter “Stopp” ruft: nachdem der Gegenstand beseitigt worden ist, sagt der Schiedsrichter: “Let spielen.”

    Inhalt
    1. Spiel
    2. Zählweise
    3. Offizielle/Schieds- und Punktrichter
    4. Einspielzeit
    5. Aufschlag
    6. Ballwechsel
    7.  Pausen
    8. Behinderung
    9. Ball trifft Spieler
    10. Einspruch
    11. Ball
    12. Irritation/Ablenkung
    13. Gegenstände im Court
    14. Unwohlsein, Verletzung und Blutung
    15. Verhalten

    Anhänge
    Anhang 1 – Definitionen
    Anhang 2 – Offizielle Rufe
    Anhang 3 – Alternative Zählweise
    Anhang 4 – Drei-Schiedsrichter-System
    Anhang 5 – Video-Beweis
    Anhang 6 – Schutzbrille Sicherheit/Augenschutz
    Anhang 7 – Technische Daten
    Anhang 8 – Oberschiedsrichter
    Anhang 9 – Regelauslegung

    1. Spiel
    1.1. Das Squash-Einzel wird von zwei Spielern in einem Court gespielt. Court, Ball und Schläger müssen die WSF-Norm erfüllen (siehe Anhang7: Technische Daten).
    1.2. Jeder Ballwechsel beginnt mit einem Aufschlag. Die Spieler Schlagen den Ball abwechselnd so lange zurück, bis der Ballwechsel entschieden ist (siehe Regel 6: Ballwechsel).
    1.3. Ein Spiel muss kontinuierlich, verzögerungsfrei und ohne Unterbrechung geführt werden, soweit das möglich ist.

    2. Zählweise
    2.1. Der Gewinner eines Ballwechsels erhält einen Punkt und schlägt zu Beginn des nächsten Ballwechsels auf.
    2.2. Jeder Satz wird bis 11 gespielt, außer bei Gleichstand, 10-beide, dann wird so lange weitergespielt, bis ein Spieler mit 2 Punkten Abstand führt (Bsp. 17:15).
    2.3. Eine Begegnung ist in der Regel ein Spiel über 3 Gewinnsätze, darf aber auch über 2 Gewinnsätze ausgetragen werden, je nach Austragungsmodalitäten.
    2.4. Die alternativen Zählweisen werden in Anhang 3 beschrieben.

    3. Schieds- und Punktrichter
    3.1. In der Regel wird ein Spiel von einem Schiedsrichter geleitet, dem ein Punktrichter zur Seite steht. Beide müssen ein Schiedsrichterblatt über den Punktestand führen, auf welchem auch der aktuelle Aufschläger und die Aufschlagseite erkennbar sein müssen.
    3.2. Gibt es nur einen Offiziellen, ist er gleichzeitig Schieds- und Punktrichter.“ Ein Spieler darf bei dieser Person, gegen eine Entscheidung oder einen fehlenden Ruf, Einspruch erheben.”
    3.3. Die korrekte Position des Punktrichters und des Schiedsrichters ist so nahe als möglich mittig der Rückwand und oberhalb der Auslinie.
    3.4. Ein alternatives Schiedsrichter-System, das Drei-Schiedsrichter-System genannt, ist in Anhang 4 beschrieben.
    3.5. Bei der Ansprache von Spielern müssen die Schiedsrichter den Familiennamen verwenden, um womöglich Vertraulichkeiten zu vermeiden. In der Regel wird ein Spiel von einem Schiedsrichter geleitet, dem ein Punktrichter zur Seite steht.
    3.6. Der Punktrichter
    3.6.1. zum Satzbeginn macht er die Spielansage, nennt den Spielstand und gibt das Ergebnis nach jedem Satz bzw. zum Spielende bekannt (sieheAnhang2: Offizielle Rufe).
    3.6.2. muss „Fehler“, „Tief“, „Aus“, „Doppelt“ oder „Stopp“ rufen.
    3.6.3. Muss nicht rufen, wenn er sich über Aufschlag oder Rückschlag unsicher ist.
    3.6.4. Muss den Punktestand unverzüglich am Ende jedes Ballwechsels mit der Punktzahl des Aufschlägers voran ansagen. Wenn es einen Aufschlagwechsel gibt, muss dies durch den Ruf „Aufschlagwechsel“ angesagt werden.
    3.6.5. Muss die Entscheidung des Schiedsrichters wiederholen, nachdem ein Spieler eine Anfrage nach einem Let gemacht hat, gefolgt vom Punkte stand.
    3.6.6. muss die Schiedsrichterentscheidung abwarten, wenn ein Spieler wegen einem Ruf oder fehlendem Ruf des Punktrichters Einspruch erhebt und dann den Punkte stand bekannt geben.
    3.6.7. muss „Satzball“ rufen, wenn ein Spieler nur noch 1 Punkt braucht um den Satz zu gewinnen, bzw. „Spielball“, wenn ein Spieler nur noch 1 Punkt braucht um das Spiel zu gewinnen.
    3.6.8. muss rufen:„10 Beide, ein Spieler gewinnt mit 2 Punkten Vorsprung“, wenn der Punktestand erstmals10:10 in einem Satz erreicht hat.
    3.7. Der Schiedsrichter, dessen Entscheidung endgültig ist
    3.7.1. muss das Spiel verschieben, wenn der Court nicht bespielbar ist oder das Spiel unterbrechen, wenn das Spiel bereits im Gange ist. Wenn das Spiel später wieder startet, bleibt der Punktestand wie vor der Unterbrechung bestehen.
    3.7.2. Muss ein Let gewähren, wenn ohne Verschulden eines der beiden Spielereine Änderung der Court-Bedingungen eintritt, die sich auf einen Ballwechsel auswirkt.
    3.7.3. Darf das Spiel einem Spieler zusprechen, wenn dessen Gegner nicht innerhalb der in den Wettbewerbsregeln angegebenen Zeit spielbereit oder auf dem Platz ist.
    3.7.4. muss in allen Angelegenheiten, einschließlich allen Anfragen für ein Let und allen Einsprüchen entscheiden.
    3.7.5. Muss sofort eintreten, wenn er mit dem Ruf oder dem Fehlen eines Rufes des Punktrichters nicht einverstanden ist. Wenn notwendig, muss er das Spiel sofort unterbrechen.
    3.7.6. Muss den Punktestand sofort korrigieren, wenn der Punktrichter den Punktestand falsch ruft. Wenn notwendig, muss er das Spiel sofort unterbrechen.
    3.7.7. muss die Regeln in Bezug auf die Zeit anwenden, d.h. 15 Sekunden“, „Halbzeit“ und „Zeit“ rufen wie angebracht.“ (Hinweis: Die Spieler müssen sich in Hörweite, nahe genug aufhalten, um diese Ansage zu hören).
    3.7.8. Muss eine angemessene Entscheidung treffen, wenn der Ball einen Spieler trifft (siehe Regel 9: Ball trifft einen Spieler).
    3.7.9. sollte ein Let geben, wenn er nicht in der Lage ist, einen Einspruch gegen einen Ruf oder einen fehlenden Ruf des Punktrichters zu entscheiden.
    3.7.10. muss beim Spieler nachfragen, wenn er unsicher ist aus welchem Grund nach einem Let gefragt oder Einspruch erhoben wurde.
    3.7.11. darf eine Erklärung für seine Entscheidung geben.
    3.7.12. muss alle Entscheidungen laut genug ansagen, so dass die Spieler, der Punktrichter und die Zuschauer sie hören können.
    Hinweis:.  Sobald der Schiedsrichter sieht, dass ein Spieler unaufgefordert die Tür öffnet, muss er eingreifen und den Spieler auffordern, dies nicht zu tun (siehe Regel 1.3 Ein Spiel muss kontinuierlich, verzögerungsfrei und ohne Unterbrechung geführt werden). Die sofortige Warnung (siehe Regel 15.6) ist ein schwerwiegender Hinweis und soll Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten reduzieren.
    3.7.13. muss Regel 15 Verhalten) anwenden, wenn das Verhalten eines Spielers nicht akzeptabel ist.
    3.7.14. muss das Spiel unterbrechen, wenn das Verhalten von Zuschauer(n) störend oder beleidigend ist. Das Spiel bleibt solange unterbrochen, bis das Verhalten aufgehört hat, oder bis die Person den Court-Bereich verlassen hat.

    4. Einspielzeit
    4.1. Zu Beginn eines Spiels gehen die Spieler zusammen auf den Platz, um den Ball aufzuwärmen (maximal 4 Minuten). Nach 2 Minuten müssen die Spieler die Seiten wechseln, sofern sie dies nicht bereits getan haben.
    4.2. Beide Spieler müssen Gelegenheit haben, in einem jeweils gleichen Zeitraum den Ball zu schlagen. Wenn ein Spieler für einen unangemessenen Zeitraum die Kontrolle über den Ball hat, spielt er sich unfair ein und Regel 15 (Verhalten) ist anzuwenden. (Hinweis: Am Ende der Einspielzeit darf der Spieler den Court verlassen, der Spieler hat maximal 90 Sekunden Zeit, bis zum Beginn des ersten Satzes (siehe Regel 7: Pausen)

    5. Aufschlag
    5.1. Der Spieler, der das „Drehen“ des Schlägers gewinnt, schlägt zuerst auf.
    5.2. Zu Beginn eines Satzes und nach jedem Aufschlagwechsel darf der Aufschläger entscheiden, von welcher Seite er aufschlagen will. Wenn ein Spieler den Aufschlag behält, muss er abwechselnd von jeder Seite aufschlagen.
    5.3. Wenn der Ballwechsel in einem Let endet, muss der Aufschläger von der gleichen Seite nochmals aufschlagen.
    5.4. Wenn der Aufschläger zur falschen Aufschlagseite geht, oder wenn der Aufschläger unsicher ist, von welcher Seite er aufschlagen muss, informiert der Punktrichter den Spieler von welcher Seite er aufschlagen muss.
    5.5. Wenn es Zweifel gibt, muss der Schiedsrichter entscheiden.
    5.6. Nachdem der Punktrichter den Punktestand ausgerufen hat, müssen beide Spieler ohne Verzögerung das Spiel fortsetzen. Allerdings darf der Aufschläger nicht aufschlagen, bevor der Rückschl.ger bereit ist.
    5.7. Ein Aufschlag ist gültig, wenn
    5.7.1. Der Aufschläger den Ball mit einer Hand oder dem Schläger fallen lässt oder wirft und den Ball mit dem ersten oder einem weiteren Schlagversuch korrekt trifft, bevor der Ball irgendetwas anderes berührt, und
    5.7.2. Während der Aufschläger den Ball schlägt, mit einem Fuß korrekt den Boden der Aufschlag-Box berührt ohne mit einem Teil des Fußes die Linie zu berühren, und
    5.7.3. der Ball die Frontwand zwischen der Aufschlag- und der Aus-Linie direkt trifft, jedoch ohne die Frontwand und Seitenwand gleichzeitig zu berühren, und
    5.7.4. der Ball, ohne eine Linie zu berühren, das erste Mal im gegnerischen Platzviertel aufspringt, es sei denn der Gegner spielt den Ball Volley, und
    5.7.5. der Ball nicht ins Ausgeschlagen wird.
    5.8. Ein Aufschlag, der Regel 5.7 nicht erfüllt, ist ein Fehler und der Rückschläger gewinnt den Ballwechsel (Punkt). Hinweis: Ein Aufschlag, der die Aufschlaglinie, die Querlinie, die Mittellinie, oder irgendeine Linie die den Court nach oben hin begrenzt trifft, ist ein Fehler. Grundsätzlich wird nur noch „Fehler“ bei nicht regelkonformen Aufschlag gerufen (also nicht mehr differenziert nach dem jeweiligen Aufschlagfehler). Auf Anfrage des Spielers erläutert der Schiedsrichter den Fehler.
    5.9. Wenn der Aufschläger den Ball hoch wirft oder fallen lässt, jedoch keinen Schlagversuch macht, ist dies kein Aufschlag und der Aufschläger darf den Vorgang wiederholen.
    5.10. Ein Let darf gegeben werden, wenn beim Aufschlag der Rückschläger nicht spielbereit ist und er keinen Versuch macht, diesen anzunehmen. Wenn der Aufschläger jedoch einen Fehler macht, verliert der Aufschläger den Ballwechsel.
    5.11. Wenn der Aufschläger von der falschen Aufschlag-Box aufschlägt und er den Punkt gewinnt, bleibt der Ballwechsel bestehen und er muss den nächsten Aufschlag von der anderen Aufschlag-Box ausführen.
    5.12. Der Aufschläger darf erst aufschlagen, nachdem der Spielstand durch den Punktrichter angesagt worden ist. Gegebenenfalls muss der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen und den Aufschläger anweisen, die Spielstandansage abzuwarten.

    6. Ballwechsel
    6.1. Wenn der Aufschlag korrekt ist, geht der Ballwechsel weiter, solange alle Rückschläge gültig sind, ein Spieler ein Let fordert, einen Einspruch erhebt, der Schiedsrichter- oder Punktrichter einen Ruf macht, der Ball einen Spieler, dessen Kleidung oder den Schläger des Gegners trifft.
    6.2. Ein Rückschlag ist gültig, wenn der Ball:
    6.2.1. Regelkonform getroffen wird, ehe der Ball zweimal auf den Boden aufspringt, und
    6.2.2. Die Frontwand, entweder direkt oder nach Treffen einer anderen Wand/Wände, oberhalb der Tin-Leiste und unter halb der Auslinie trifft, und ohne einen der Spieler, dessen Kleidung oder Schläger zu treffen, ohne vorher auf den Boden aufzuspringen und
    6.2.3. von der Frontwand zurückspringt, ohne die Tin-Leiste zu berühren, und
    6.2.4. nicht ins Aus geht, bzw. die Auslinie nicht berührt.

    7.  Pausen
    7.1. Zwischen dem Einspielen und dem Spielbeginn, sowie zwischen jedem Satz ist eine Pause von maximal 90 Sekunden erlaubt.
    7.2. Die Spieler müssen am Ende jeder Pause spielbereit sein. Wenn beide zustimmen, darf schon vorher begonnen werden.
    7.3. Zum Wechseln defekter Ausrüstung, inklusive Brillen, Schutzbrillen oder Kontaktlinsen, sind maximal 90 Sekunden erlaubt. Dieser Wechsel muss so schnell wie möglich durchgeführt werden oder Regel 15 (Verhalten) muss angewendet werden.
    7.4. Pausen/Unterbrechungen wegen Verletzungen oder Blutung werden aufgeführt in Regel 14 (Verletzung).
    7.5. In jeder Pause können beide Spieler den Ball schlagen.

    8. Behinderung
    8.1. Nach einem angemessenen Ausschwung, muss ein Spieler jede Anstrengung unternehmen, um seinem Gegner aus dem Weg zu gehen. Er muss, wenn der Ball von der Frontwand zurückkommt:
    8.1.1. dem Gegner eine ungehinderte freie Sicht auf den Ball ermöglichen; und
    8.1.2. dem Gegnerungehinderten, direkten Zugang zum Ball gewähren; und
    8.1.3. dem Gegner genügend Platz machen, damit dieser den Ball mit einer angemessenen ungehinderten Schwungbewegung spielen kann; und
    8.1.4. dem Gegner die Möglichkeit geben, den Ball ungehindert an die Frontwand zuschlagen.
    Hinweis: Behinderung tritt ein, wenn ein Spieler nicht alle oben genannten Punkte erfüllt. (Das Zusprechen eines Ballwechsels (Punkt)muss automatisch für jede Form von absichtlicher Behinderung von erfolgen.)
    8.2. Ein Spieler, der glaubt, dass eine Behinderung stattgefunden hat, darf das Spiel sofort unterbrechen und um ein Let bitten. Die korrekte Anfrage lautet: „Let, bitte“. Diese Anfrage nach einem Let, muss ohne Verzögerung vom Spieler durchgeführt werden.
    Hinweis:
    • Vor der Annahme einer Anfrage nach einem Let, muss der Schiedsrichter sicher sein, dass der Spieler tatsächlich nach einem Let fragt.
    • Die Anfrage nacheinem Let, umfasst auch die Anfrage nach einem Punkt.
    • Normalerweise kann nur der Spieler, der gerade den Ball schlägt, die Anfrage nach einem Let, wegen Behinderung fragen. Falls der Gegner keinen direkten Zugang zum Ball hat, bevor der Ball die Frontwand erreicht hat und er nach einem Let fragt, so darf der Schiedsrichter diese Anfrage nach einem Let berücksichtigen, auch wenn der Gegner in dem Moment noch nicht der Rückschläger ist.
    8.3. Ist der Schiedsrichter unsicher über den Grund der Anfrage nach einem Let, oder eines Einspruchs, muss er den Spieler um eine Erklärung bitten.
    8.4. Der Schiedsrichter darf ein Let oder einen Punkt auch ohne die Anfrage nach einem Let, eines Spielers gewähren, besonders aus Gründen der Sicherheit. In dem Fall ist das Spiel sofort zu unterbrechen.
    8.5. Wenn ein Spieler den Ball schlägt und der Gegner danach, ein Let anfragt, der Ball jedoch „tief“ oder „aus“ geht, gewinnt der Gegner den Ballwechsel.
    8.6. Allgemein gilt (für alle Formen von Behinderung):
    8.6.1. Wenn es weder Behinderung noch eine gefährliche Situation gibt, wird kein Let gewährt.
    8.6.2. Wenn es Behinderung gibt, aber der Spieler könnte keinen gültigen Rückschlag machen, wird kein Let gewährt.
    8.6.3. Wenn ein Spieler eine Behinderung akzeptiert jedoch weiterspielt und danach nach einem Let fragt, wird kein Let gewährt.
    8.6.4. Wenn es eine Behinderung gibt, der Spieler aber trotzdem den Ball sehen, erreichen, sowie einen gültigen Rückschlag machen könnte, ist dies eine minimale Behinderung und es wird kein Let gewährt.
    8.6.5. Wenn der Spieler einen gültigen Rückschlag hätte machen können, aber der Gegner nicht jede Anstrengung unternommen hat, die Behinderung zu vermeiden, wird dem Spielerein Punkt zugesprochen.
    8.6.6. Wenn es eine Behinderung gab, und der Spieler einen gültigen Rückschlag hätte durchführen können, aber der Gegner jede Anstrengung gemacht hat, diese zu vermeiden, wird ein Let gegeben. (Es ist sehr wichtig, daß der Spieler jede Anstrengung unternimmt, zum Ball zu gelangen um diesen zu spielen.)
    8.6.7. Wenn es eine Behinderung gab und der Spielerhätte einen gewinnbringenden Schlagmachen können, wird dem Spieler ein Punkt zugesprochen. In Ergänzung zu Regel 8.6, gelten die folgenden Bestimmungen in bestimmten Situationen:
    8.7. Faire/Freie Sicht: Freie Sicht heißt, genug Zeit zu haben, den Ball zu sehen und sich auf den Schlag vorbereiten zu können, nach dem der Ball von der Frontwand zurückspringt.
    8.7.1. Wenn ein Spieler nach einem Let fragt, weil er keine freie Sicht auf den von der Frontwand zurückkommenden Ball hatte, gilt Regel 8.6:

    Behinderung
    8.8. Direkter Zugang: Wenn ein Spieler ein Let fordert, wegen mangelndem, ungehinderten direkten Zugang zum Ball, so gilt:
    8.8.1. Wenn es eine Behinderung gibt, der Spieler sich jedoch nicht ausreichend bemüht den Ball zu erreichen, um diesen zu spielen, wird kein Let gewährt. Hinweis: Jede Anstrengung den Ball zu erreichen um diesen zuspielen, beinhaltet aber keinen Körperkontakt mit dem Gegner. Wenn ein Kontakt hätte vermieden werden können, es jedoch Kontakt Gegeben hat, ist Regel 15(Verhalten) anzuwenden.
    8.8.2. Wenn der Spieler direkten Zugang zum Ball hat, aber einen indirekten Weg nimmt und dann ein Let wegen Behinderung fordert, wird kein Let gewährt, es sei denn, 8.8.3. wenn der Spieler in die falsche Richtung läuft, aber zeigt, dass er trotzdem den Ball erreichen kann, und im Anschluss kommt es zu einer Behinderung, wird ein Let gewährt, außer der Spieler könnte einen gewinnbringenden Ball spielen, dann bekommt der Spieler den Punkt zugesprochen.
    8.9. Schläger-Schwung: Ein angemessener Schläger-Schwung besteht aus einer ungehinderten, Ausholbewegung und dem Treffen des Balles mit einem angemessenen ungehinderten Ausschwung.  Ausholbewegung und Ausschwung sind angemessen, wenn sie nicht übermäßig sind. Wenn ein Spieler wegen Behinderung beim Schwung nach einem Let fragt: (Der Ausschwung muss angemessen und ungehindert sein.)
    8.9.1. Wenn der Schwung durch leichten Kontakt mit dem Gegner beeinflusst wurde, dieser aber alle Anstrengungen unternahm, um die Behinderung zu vermeiden, wird dem Spieler ein Let gewährt. Hätte der Spieler aber einen gewinnbringenden Ball spielen können, wird dem Spieler ein Punkt zugesprochen.
    8.9.2. Wenn der Schwung durch den Kontakt mit dem Gegner verhindert wurde, wird der Punkt dem Spieler zugesprochen, auch wenn der Gegner jede Anstrengung unternommen hat die Behinderung zu vermeiden.
    8.9.3. Wenn es keinen tatsächlichen Kontakt gab, der Spieler aber aus Angst den Gegner zu treffen, den Schläger-Schwung gestoppt, gehalten hat, ist Regel 8.6: Behinderung anzuwenden.
    8.10. Übermassiger Schwung:
    8.10.1. Wenn der Spieler eine Behinderung durch einen übermäßigen Schwung verursacht, wird ihm dafür kein Let gewährt.
    8.10.2. Wenn eine Behinderung stattgefunden hat, aber der Spieler durch einen übermassigen Schwung versucht, einen Punkt zu bekommen, wird ein Let gewährt.
    8.10.3. Der überm..ige Schwung des Spielers könnte eine Behinderung des Gegners verursachen, wenn dieser an der Reihe ist, den Ball zu spielen. In diesem Fall darf dem Gegner auf Anfrage ein Let gewährt werden.
    8.11. Das Recht, den Ball an jeden Teil der gesamten Frontwand zu schlagen Wenn der Spieler zu spielen aufhört und nach einem Let fragt, weil er der Meinung ist, den Ball nicht ungehindert an die Frontwand spielen zu können:
    8.11.1. Wenn es eine Behinderung gegeben hat und der Ball hätte den Gegner getroffen, auf dem direkten Weg zur Frontwand, bekommt der Spieler den Punkt (Ballwechsel) zugesprochen, soweit sich der Spieler nicht gedreht hat oder er nicht weitere Versuche gemacht hat, den Ball zuschlagen, in diesen Fällen wird ein Let gewährt.
    8.11.2. Wenn der Ball zuerst den Gegner getroffen hätte und anschließend die Seitenwand, ehe der Ball die Frontwand trifft, wird ein Let gewährt. Wenn es aber ein gewinnbringen der Schlag gewesen wäre, dann wird dem Spieler der Ballwechsel (Punkt) zugesprochen.
    8.11.3. Wenn der Ball zuerst eine Seitenwand und dann den Gegner trifft, bevor er die Frontwand trifft, wird ein Let gewährt. Wenn es aber ein gewinnbringender Schlag gewesen wäre, dann wird der Ballwechsel(Punkt) dem Spieler zugesprochen.
    8.12. Weitere Versuche: Wenn ein Spieler wegen Behinderung nach einem Let fragt, während er einen weiteren Versuch macht, den Ball zu schlagen und einen gültigen Rückschlag hätte machen können, gilt:
    8.12.1. Wenn der Gegner keine Zeit hatte, die Behinderung zu vermeiden, wird ein Let gewährt.
    8.13. Drehen: Als „Drehen“ bezeichnet man die Bewegung eines Spielers, der dem Ball folgt und sich mit dem Körperdrehtoderden Ball hinter sich vorbeilässt, wobei der Spielerin beiden Fällen den Ball auf der rechten Seite des Körpers schlägt, nachdem er ihn auf der linken vorbeigelassen hat (oderumgekehrt), egal ob der Spieler sich physisch dreht oder nicht (gedachte Drehung). Wenn ein Spieler während seiner Drehung behindert wird, jedoch einen gültigen Rückschlag hätte spielen können:
    8.13.1. Wenn ein angemessener Schläger-Schwung verhindert wurde, auch wenn der Gegner jede Anstrengung unternommen hat den Weg freizugeben, wird dem Spieler, der Ballwechsel (Punkt) zugesprochen.
    8.13.2. Wenn der Gegner keine Möglichkeit hatte die Behinderung zu vermeiden, wird ein Let gewährt.
    8.13.3. Wenn der Spieler den Ball ohne Drehung hätte schlagen können, sich aber mit der Absicht dreht, eine Behinderung zu schaffen um nach einem Let zu fragen, wird kein Let gewährt.
    8.13.4. Wenn ein Spieler sich dreht, muss der Schiedsrichter prüfen, ob die Aktion gefährlich war und eine entsprechende Entscheidung treffen (siehe Regel 8.6: Behinderung).

     

    9. Ball trifft Spieler
    9.1. Wenn der Ball auf dem direkten Weg zur Frontwand den Gegner, seinen Schläger oder seine Kleidung trifft, muss das Spiel sofort unterbrochen werden:
    9.1.1. Wenn der Rückschlag nicht gut gewesen wäre, bekommt der Gegner den Ballwechsel (Punkt) zugesprochen.
    9.1.2. Wenn der Rückschlag mit dem ersten Schlagversuch die Frontwand direkt getroffen hätte, ohne dass sich der Spielergedreht hat, wird der Ballwechsel (Punkt) dem Spieler zugesprochen.
    9.1.3. Wenn der Ball zuerst eine andere Wand, außer der Frontwand, treffen würde, ohne dass sich der Spieler zuvor gedreht hat, wird ein Let gewährt. Wäre es jedoch ein gewinnbringender Schlag gewesen wäre, dann wird der Ballwechsel(Punkt) dem Spieler zugesprochen.
    9.1.4. Wenn ein Spieler sich nicht gedreht aber mit einem weiteren Schlagversuch den Ball geschlagen hat, wird ein Let gewährt.
    9.1.5. Wenn ein Spieler sich gedreht hat und der Ball trifft den Gegner, wird dem Gegner ein Ballwechsel (Punkt) zugesprochen. Falls der Gegner aber eine bewusste Bewegung macht um den Ball abzufangen, wird der Ballwechsel (Punkt) dem Spieler zugesprochen.
    9.2. Wenn der Ball von der Frontwand zurückkommt und dabei einen der Spieler trifft, bevor der Ball zweimal auf dem Boden aufgesprungen ist, muss das Spiel sofort unterbrochen werden.
    9.2.1. Wenn der Ball den Gegner, seinen Schläger oder seine Kleidung trifft, bevor der Spieler einen Schlagversuch unternommen hat und keine Behinderung vorlag, dann gewinnt der Spielerden Ballwechsel (Punkt). Falls aber die Position des Spielers dazu geführt hat, dass der Gegner getroffen wurde, wir dein Let gewährt.
    9.2.2. Wenn der Ball den Gegner, seinen Schläger oder seine Kleidung trifft, nachdem der Spieler einen oder weitere Schlagversuche gemacht hat, wird ein Let gewährt. Voraussetzung ist aber, dass der Spieler noch einen gültigen Schlag hätte durchführen können. Andernfalls wird dem Gegner der Ballwechsel (Punkt) zugesprochen.
    9.2.3. Wenn der Ball den Spieler trifft und keine Behinderung vorlag, gewinnt der Gegner den Ballwechsel (Punkt). Wenn es eine Behinderung gab, gilt Regel 8 (Behinderung).
    9.3. Wenn der Spieler den Gegner mit dem Ball trifft, muss der Schiedsrichter entscheiden, ob die Aktion gefährlich (Absicht) war und den Regeln entsprechend die Regel 15 (Verhalten) anwenden.

    10. Einspruch 
    10.1. Jeder Spieler darf bei fehlendem Ruf des Punktrichters das Spiel unterbrechen. Der korrekte Wortlaut ist: „Einspruch, bitte“.
    10.2. Der Verlierer des Ballwechsels darf gegen alle Rufe oder fehlenden Rufe des Punktrichters Einspruch, mit den Worten, „Einspruch, bitte“, erheben.
    10.3. Wenn der Schiedsrichter unsicher ist, welche Situation der Spieler meint, muss er bei dem Spieler nachfragen. Wenn es mehr als einen Einspruch gibt, muss der Schiedsrichter über alle Einsprüche entscheiden.
    10.4. Nach erfolgtem Aufschlag kann kein Spieler mehr Einspruch gegen etwas einlegen, was vor dem Aufschlag passiert ist, außer der Ball ist kaputt.
    10.5. Am Ende eines Satzes müssen Einsprüche zum letzten Ballwechsel soforteingelegt werden(unmittelbar vor der Pause).
    10.6. Der Schiedsrichter muss auf einen Einspruch gegen den Ruf oder einen fehlenden Ruf des Punktrichters entscheiden.
    10.6.1. Wenn der Ruf oder der fehlende Ruf des Punktrichters richtig war, bleibt das Ergebnis des Ballwechsels bestehen, oder:
    10.6.2. wenn der Ruf des Punktrichters nicht richtig war, wird ein Let gewährt. Falls der Ruf des Punktrichters aber einen der beiden Spieler gehindert hat, einen gewinnbringenden Ball zu spielen, wird dem Spieler der Ballwechsel(Punkt) zugesprochen, oder
    10.6.3. wenn der Punktrichter auf einen fehlerhaften Auf-oder Rückschlag keinen Ruf macht, geht der Punkt (Ballwechsel) an den anderen Spieler, oder
    10.6.4. wenn der Schiedsrichter unsicher ist, ob der Aufschlag gut war, muss er ein Let spielen lassen, oder
    10.6.5. wenn der Schiedsrichter unsicher ist, ob der Rückschlag gut war, wird ein Let gewährt. Falls aber der Ruf des Punktrichters den anderen Spieler an einem gewinnbringenden Rückschlag, hinderte, wird diesem Spieler der Ballwechsel (Punkt) zugesprochen.
    10.7. In allen Fällen gilt die Entscheidung des Schiedsrichters als endgültig.

    11. Ball 
    11.1. Wenn der Ball in einem Ballwechsel kaputtgeht, muss Let gewährt werden.
    11.2. Wenn ein Spieler stoppt und Einspruch wegen eines kaputten Balles erhebt, der Ball aber nicht kaputt ist, verliert der Spieler den Ballwechsel (Punkt).
    11.3. Wenn der Rückschläger, ehe er den Rückschlag spielt, Einspruch wegen eines kaputten Balles einlegt und der Ball ist tatsächlich kaputt, muss der Schiedsrichter, wenn er nicht weiß, wann der Ball kaputtgegangen ist, für den Ballwechsel (Punkt) davor ein Let spielen lassen.
    11.4. Ein Spieler, der am Ende eines Satzes Einspruch wegen eines kaputten Balles einlegen will, muss das sofort tun, bevor er den Court verlässt.
    11.5. Der Ball muss gewechselt werden, wenn der Schiedsrichter dem Einspruch eines Spielers zustimmt oder beide Spieler dies verlangen.
    11.6. Wenn ein Ball gewechselt oder das Spiel unterbrochen wurde, dürfen die Spieler den Ball aufwärmen. Das Spiel geht erst weiter, wenn beide Spieler einverstanden sind oder auf Weisung des Schiedsrichters, je nachdem was eher eintrifft.
    11.7. Der Ball muss während des gesamten Spiels im Court bleiben, außer der Schiedsrichter erlaubt etwas Anderes.
    11.8. Wenn der Ball in irgendeinem Teil des Courts festklemmt, wird ein Let gewährt.
    11.9. Ein Let wird gewährt, wenn der Ball irgendeinen Gegenstand im Court berührt.
    11.10. Kein Let wird gewährt für ein ungewöhnliches Aufspringen des Balles.

    12. Ablenkung / “Irritation” 
    12.1. Beide Spieler können wegen einer Ablenkung ein Let verlangen, dies muss aber sofort erfolgen.
    12.2. Wenn die Ablenkung durch einen Spieler verursacht wurde:
    12.2.1. Wenn dies unabsichtlich geschah, wir dein Let gewährt. Hätte der Spieler aber einen gewinnbringenden Schlag ausführen können, wird der Ballwechsel (Punkt) dem Spieler zugesprochen.
    12.2.2. Bei absichtlicher AblenkungmussRegel15 (Verhalten) angewendet werden.
    12.3. Wenn die Ablenkung nicht von einem der beiden Spieler ausgeht, ist ein Let zu gewähren. Hätte jedoch ein Spieler einen gewinnbringenden Schlag ausführen können, wird der Ballwechsel (Punkt) dem Spieler zugesprochen.
    12.4. Bei Großveranstaltungen können laute Publikumsreaktionen während des Spiels auftreten. Um den Fluss des Spiels und die Unterhaltung der Zuschauer zu fördern, darf die Regel 12.3.bei Bedarf ausgesetzt werden. Hinweis zur Regelauslegung:12.4. Wenn während des Spiels die Zuschauer ihre Reaktionen zeigen oder ihrer Begeisterung Ausdruck geben, sollte das von den Spielern hingenommen werden. In einem solchen Fall hätten die Spieler kein Recht, ein Let zu fordern: Sie müssen eine solche „Störung“ in Kauf nehmen und weiterspielen. Nur wo eine signifikante Störung stattfindet, hat ein Spieler das Recht, ein Let zu fordern. Ausnahmen bilden laute, überraschende, und ungewöhnliche Störungen, z.B. ein Mehrklanghorn, dem Spieler, der das Spiel während einer Rally anhält, wird kein Let gewährt es sei denn, dass diese ungewöhnlichen Zustände obwalten.“

    13. Gegenstände im Court
    13.1. Ein Spieler, dem der Schläger aus der Hand fällt, darf ihn wieder aufheben und weiter spielen, es sei denn, der Ball berührt den Schläger, oder eine Ablenkung tritt auf, oder der Schiedsrichter gibt eine Strafe. 13.2. Ein Spieler, dem der Schläger wegen einer Behinderung aus der Hand fällt, darf nach einem Let fragen.
    13.3. Verliert ein Spieler den Schläger bei Kontakt mit dem Gegner, der mit jeder Anstrengung versucht, den Ball zu erreichen, darf er nach einem Let fragen und Regel 12 (Ablenkung) kommt zur Anwendung.
    13.4. Wenn ein Gegenstand, außer dem Schläger, in einem Ballwechsel auf den Boden fällt, muss das Spiel sofort unterbrochen werden:
    13.4.1. Wenn ein Gegenstand von einem Spieler, ohne Kontakt mit seinem Gegner, herunterfällt, dann gewinnt der Gegner den Ballwechsel (Punkt).
    13.4.2 Wenn ein Gegenstand bei Kontakt mit dem Gegnerherunterfällt, ist auf Anfrage ein Let zu gewähren. Hätte der Spieler aber einen gewinnbringenden Schlag machen können, gewinnt er den Ballwechsel (Punkt). Wenn er wegen Behinderung nach einem Let fragt, gilt Regel 8 (Behinderung).
    13.4.3 Wenn ein Gegenstand nicht von den Spielern sondern aus einer anderen Quelle herunterfällt, wird ein Let gewährt.
    Außer:
    13.4.4 Wenn dadurch ein gewinnbringender Schlag unterbrochen wurde, gewinnt der Spieler den Ballwechsel (Punkt).
    13.4.5 und dieser keinen Einfluss auf das Ergebnis des Ballwechsels hatte, bleibt das Ergebnis des Ballwechsels bestehen.

  • 14. Unwohlsein, Verletzung und Blutung 
    14.1. Unwohlsein
    14.1.1. Ein Spieler der sich unwohl fühlt (Krämpfe, Übelkeit, Atemnot und Asthma, etc.), ohne dass eine Blutung oder Verletzung vorliegt, hat folgende Möglichkeiten:
    • das Spiel ohne Verzögerung wieder aufnehmen
    • einmalig einen Satz aufgeben und die 90 Sekundenpause nutzen
    • das Spiel aufgeben
    14.1.2. Wenn ein Spieler sich erbricht oder den Court anderweitig unbespielbar macht, dann geht das Spiel an den Gegner.
    14.2. Verletzung
    Der Schiedsrichter muss: Wenn er überzeugt ist, dass die Verletzung echt ist, beide Spieler über die Kategorie der Verletzung und die bewilligte Zeit für die Erholung aufklären. Hier ist die Absicht, dem verletzten Spieler mitzuteilen, dass er eine Erholungszeit für diese Verletzung nur in diesem Moment verlangen darf, nicht später im Spiel.
    14.2.1. Wenn er davon überzeugt ist, dass die Verletzung nicht echt ist, muss er den Spieler anweisen, folgendes zu entscheiden:
    • das Spiel ohne Verzögerung wieder aufnehmen
    • einmalig einen Satz aufgeben und die 90 Sekundenpause nutzen
    • das Spiel aufgeben
    14.2.2. Die Erholungszeit beginnt, nachdem der Schiedsrichter bestimmt hat, welche Kategorie von Verletzung vorliegt und den Spielern seine Entscheidung mitgeteilt hat. (siehe Regel 14.3.1 – 14.3.3).
    14.2.3. Wenn er überzeugt ist, dass es ein Wiederauftreten einer Verletzung ist, die früher im Spiel erlitten wurde, muss der Spielerentscheiden:
    • das Spiel ohne Verzögerung wieder aufnehmen
    • einmalig einen Satz aufgeben und die 90 Sekundenpause nutzen
    • das Spiel aufgeben
    Hinweis: Ein Spieler, der einen Satz aufgibt, behält alle Punkte, die er in dem Satz gewonnen hat.
    14.3. Kategorien von Verletzungen:
    14.3.1. Selbstverschuldet: D.h. der Spieler selbst ist alleiniger Verursacher der Verletzung. Hierzu gehören auch Muskelrisse, Zerrungen oder blaue Flecke resultierend aus einer Kollision mit einer Wand oder dem Boden. Dem Spieler sind 3 Minuten Erholungszeit gestattet. Wenn er dann noch nicht spielbereit ist, darf er einmalig den laufenden Satz aufgeben und die 90 Sekunden Pause zwischen den Sätzen nehmen oder das Spiel aufgeben.
    14.3.2. vom Gegner mitverschuldet: D.h., die Verletzung ist durch eine unabsichtliche Aktion beider Spieler entstanden. Der verletzte Spieler hat 15 Minuten zur Erholung. Die Erholung darf nochmals um weitere15 Minuten, nach Ermessendes Schiedsrichters, verlängert werden. Wenn der Spieler dann nicht in der Lage ist, weiterzuspielen, geht das Spiel an den Gegner. Der Punkte stand des Spiels bleibt, wie beim letzten Ballwechsel (Punkt) als der Spieler sich verletzt hat, bestehen.
    14.3.3. Allein durch den Gegner verursacht:
    14.3.3.1. Wenn die Verletzung unabsichtlich durch den Gegner verursacht wurde, muss Regel15 (Verhalten) angewendet werden. Der verletzte Spieler hat15 Minuten Zeit sich zu erholen. Wenn der Spieler nicht in der Lage ist, weiter zu spielen, wird das Spiel dem verletzten Spieler zugesprochen.
    14.3.3.2. Wenn die Verletzung absichtlich oder durch gefährliches Spiel des Gegners verursacht wurde und der verletzte Spieler Zeit für eine  Erholung braucht, geht das Spiel an den verletzten Spieler. Wenn der verletzte Spieler weiterspielen kann, muss trotzdem Regel 15(Verhalten) angewendet werden.
    14.4. Blutung
    14.4.1. Tritt eine Blutung auf, muss das Spiel sofort unterbrochen werden. Der Spieler muss das Spielfeld verlassen und sich sofort um die Blutung kümmern. Es wird eine angemessene Frist für die Behandlung gewährt. Das Spiel darf erst fortgesetzt werden, wenn die Blutung gestoppt und die Wunde abgedeckt wurde.
    14.4.2. Wenn die Blutung versehentlich durch den Gegner verursacht wurde, muss Regel 15 (Verhalten) angewendet werden.
    14.4.3. Wenn die Blutung absichtlich oder durch gefährliches Spiel, oder  eine andere Aktion des Gegners entstanden ist, geht das Spiel an den verletzten Spieler.
    14.4.4. Wenn ein Spieler nicht in der Lage ist, die Blutung in der gewährten Frist, Zeit zu stoppen, muss er den laufen den Satz aufgeben und die 90 Sekunden Pause zwischen den Sätzen nehmen oder das Spiel aufgeben.
    14.4.5. Wenn wieder Blut während des Spiels sichtbar wird, ist keine weitere Erholungszeit erlaubt. Der Spieler muss den laufenden Satz aufgeben und die 90 Sekunden zwischen den Sätzen für weitere Behandlungen benutzen. Wenn die Blutung dann nicht aufgehört hat, muss der Spieler das Spiel aufgeben.
    14.4.6. Der Court muss evtl. gereinigt und blutbefleckte Kleidung gewechselt werden.
    14.5. Ein verletzter Spieler darf vor dem Ende der genehmigten Erholungsphase das Spiel wieder aufnehmen. Beiden Spielern muss eine angemessene Zeit gewährt werden um sich auf die Wiederaufnahme des Spiels vorzubereiten.
    14.6. Es ist immer die Entscheidung des verletzten Spielers, weiter zu spielen oder nicht.15. Verhalten 
    15.1. Die Spieler müssen sich sowohl an alle Regeln als auch, an alle eventuellen Turnier-Regelungen halten und das Ansehen des Squashsports wahren.
    15.2. Spieler dürfen im Court keine Gegenstände, oder Ausrüstung auf den Boden legen.
    15.3. Spieler dürfen während eines Satzes den Court nicht ohne Zustimmung des Schiedsrichters verlassen.
    15.4. Spielern ist nicht erlaubt, eine Ablösung des Punkt- oder Schiedsrichters zu verlangen.
    15.5. Spieler dürfen sich nicht einschüchternd, aggressiv, unfair, gefährlich, beleidigend, anstößig oder in irgendeiner Weise schädlich für den Sport verhalten.
    15.6. Wenn das Verhalten eines Spielers unakzeptabel ist, muss der Schiedsrichter den Spieler bestrafen. Falls notwendig muss er das Spiel unterbrechen, um die Strafe zu erteilen. Unakzeptables Benehmen beinhaltet, ist aber nicht beschränkt auf:
    15.6.1. Hörbare oder sichtbare Obszönität
    15.6.2. verbale Beschimpfung, körperlicher oder jede andere Form von Missbrauch.
    15.6.3. unnötiger körperlicher Kontakt, der Stoßen des Gegners beinhaltet
    15.6.4. gefährliches Spiel, inklusive überm..igen Schlägerschwung (überm..iger Schlägerschwung)
    15.6.5. Meinungsverschiedenheiten mit Punktrichter oder Schiedsrichter
    15.6.6. Missbrauch von Ausrüstung oder Court (unnötiger körperlicher Kontakt) (Schlägermissbrauch)
    15.6.7. Unfaires Aufwärmen
    15.6.8. Spielverzögerung, inklusiv zu spät auf dem Court sein
    15.6.9. Absichtliche Ablenkung, absichtliche Behinderung
    15.6.10. Empfangen von Coaching während des Spiels
    15.7. Ist das Verhalten, Benehmen eines Spielers unakzeptabel, ist eine Verwarnung, ein Strafpunkt, ein Strafsatz, oder ein Strafspiel auszusprechen. Dies ist abhängig von der Schwere des Fehlverhaltens.
    15.8. Der Schiedsrichter darf mehrere Strafen in einem Spiel aussprechen. Er hat darauf zu achten, dass für das gleiche Fehlverhalten die nächste Strafe nicht geringer sein darf, als die vorhergehende Strafe.
    15.9. Der Schiedsrichter darf jederzeit, auch in der Aufwärmphase und auch nach Ende des Spiels, eine Bestrafung aussprechen.
    15.10. Wenn der Schiedsrichter
    15.10.1. das Spiel unterbricht um eine Verwarnung auszusprechen, ist ein Let zu gewähren.
    15.10.2. das Spiel unterbricht um einen Strafpunkt auszusprechen, ist der Strafpunkt das Ergebnis des Ballwechsels.
    15.10.3. einen Strafpunkt nach dem Ballwechsel gibt, steht das Ergebnis des Ballwechsels. Der Strafpunkt wird zusätzlich zu dem Punktestand addiert (kein Wechsel der Aufschlagbox).
    15.10.4. einen Strafsatz gibt, dann ist der laufende Satz zu Ende. Sofern die Bestrafung in der Satzpause ausgesprochen wurde, ist der nächste Satz beendet. Im letzteren Fall wird keine zusätzliche 90-Sekunden Satzpause gewährt.
    15.10.5. einen Strafsatz oder ein Strafspiel zuspricht, behält der bestrafte Spieler alle Punkte und ev. Sätze, die er bis dahin gewonnen hat.
    15.11. Wurde eine Sanktion ausgesprochen, muss der Schiedsrichter dies entsprechend in den Dokumenten (z.B. Schiedsrichterblatt, Spielberichtsbogen) vermerken. Weiterreichende Sanktionen haben die Disqualifikation durch den Oberschiedsrichter zur Folge. Bei Mehrfach-Verstößen und Wiederholungstaten kann zusätzlich eine Sperre von bis zu sechs Monaten verhängt werden.