Paderborner SC gewinnt Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Herren 2024

Krefeld – Der Paderborner SC gewinnt das Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Herren 2024 (1. bis 3. August) in der Deutschen Squash Liga e.V. (DSL) im Rahmen der Bundesliga-Endrunde mit 3:1 Matches und löst damit Black&White RC Worms als bisherigen Titelträger ab: In der Turnhalle Krefeld entwickelte sich wohl eines der spannendsten und dramatischsten Finalduelle in der DSL-Geschichte. Die Entscheidung fiel erst im fünften Satz im Spiel an der Position drei: Im Duell zweier deutscher Nationalspieler behielt Simon Rösner gegen Yannik Omlor mit 12:10 hauchdünn die Oberhand und holte damit die Meisterschaft wieder nach Paderborn. Paderborn ist damit zum insgesamt 19. (!) Mal Titelträger bei den Herren. Im Halbfinale behielt Paderborn nach 2:2 Matches und 10:7 Sätzen gegen Sportwerk Hamburg knapp die Oberhand.

Der Paderborner SC gewinnt die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Herren 2024 – Bild: Steve Cubbins

Den Grundstein zum Paderborner Erfolg legte Tobias Weggen: Er holte zunächst Satz eins mit 11:9, sah sich dann aber dem Satzausgleich durch Jens Schoor gegenüber (7:11). In einem sehr knappen und spannenden Durchgang drei fand Weggen jedoch zurück auf die Siegerstraße: Er holte den Ball aus vielen Ecken des Spielfeldes und verwandelte seinen dritten Satzball zum 14:12. Im vierten Satz war Weggen weiterhin vorne und brachte so Paderborn mit 1:0 in Führung. „Das war ein zäher Arbeitssieg für mich. Ich habe versucht Jens gut zu bewegen. Das hat oft ganz gut geklappt. Er kann nämlich technisch sehr gut mit dem Schläger umgehen!“, kommentierte Weggen.

Tobias Weggen (re) gewinnt gegen Jens Schoor – Bild: Steve Cubbins

Im folgenden Spitzenspiel an Position 1 bestätigte Paderborns‘ ägyptischer Weltranglisten-14. Aly Abou Eleinen seine Favoritenrolle gegen den französischen Kontrahenten Sébastien Bonmalais (Nr. 28 der Weltrangliste) in Wormser Diensten. Nach zwischenzeitlichem 1:1 in Sätzen gingen auch beide Folgedurchgänge zum Endstand von 11:4, 6:11, 11:5, 11:7 an Eleinen. Bonmalais wehrte zuvor noch drei Matchbälle erfolgreich ab, ehe Eleinen dann den vierten verwandelte. „Ich konnte heute einen guten Mix zwischen geduldigem Spiel und eigenem Angriff finden“, sagte Eleinen zu seinem Sieg für den Paderborner SC.

Aly Abou Eleinen (re) bezwingt Sébastien Bonmalais – Bild: Steve Cubbins

Worms musste nun das dritte Spiel dieses Finalduells auf jeden Fall gewinnen, um noch im Rennen zu bleiben: In drei Sätzen holte der Schotte Greg Lobban (Nr. 17 der Weltrangliste) diesen erforderlichen Sieg. Er gewann an Position zwei am Ende klar mit 14:12, 11:2, 11:4 gegen den Schweizer Dimitri Steinmann (Nr. 23 der Weltrangliste). Dadurch konnte Lobban für seine Wormser Mannschaft auf 1:2 Matches verkürzen. Nach Sätzen stand es aus Sicht von Worms nun 5:6. Somit musste das vierte und damit letzte Match des Tages die Entscheidung bringen. „Ich bin immer glücklich, wenn ich für mein Wormser Team einen Sieg beisteuern kann!“, sagte Sieger Lobban nach dem Matchgewinn.

Greg Lobban (re) stellte den Anschlusssieg für Worms gegen Dimitri Steinman (li) her – Bild: Steve Cubbins

Das vierte und letzte Match des Tages an Position drei hatte es in allen Belangen in sich: Zunächst beherrschte der elffache Deutsche Einzelmeister Simon Rösner (Paderborn) die Sätze eins und zwei gegen Yannik Omlor (Worms). Doch beim Stand von 9:9 im dritten Abschnitt gelangen Omlor sowohl der Gewinn einer sehr langen Rallye als auch die Verwandlung des Satzballes zum 11:9. Diesem weiterhin hohen Tempo schien Rösner in Durchgang vier Tribut zollen zu müssen und verlor diesen mit 4:11 recht deutlich. Kein Nachlassen im Tempo und weiterhin sehr intensive Rallyes bestimmten das Spielgeschehen auch im finalen Durchgang: Omlor und Rösner schenkten sich keinen Zentimeter und fighteten eindrucksvoll um jeden einzelnen Punkt. Beim Punktestand von 10:8 für Omlor konnte dieser beide Matchbälle nicht nutzen – zweimal blieb Omlors Rückschlag im Tinbrett hängen. Rösner schien dadurch wieder Aufwind zu bekommen und gewann beide weiteren Punkte und auch das Match – Paderborn wurde zum 19. Mal insgesamt Deutscher Mannschaftsmeister der Herren.

Lieferten sich ein spannendes Match: Simon Rösner (li) und Yannik Omlor – Bild: Steve Cubbins

„Auch wenn ich schon im Winter meiner Karriere bin, bin ich immer da, wenn Paderborn mich braucht! So ist es seit vielen Jahren schon gewesen. Natürlich wird irgendwann der Tag kommen, wo mein Präsident sagt, dass jemand jüngeres kommen sollte für mich. Aber bisher kam dieser Tag noch nicht. Ich versuche auch in der deutschen Nationalmannschaft noch so lange wie möglich zu spielen!“, kommentierte Rösner seine sehr intensive Begegnung mit Yannik Omlor.

„Wir freuen uns sehr über unseren Deutschen Mannschaftsmeistertitel bei den Herren. Der anstrengende Lohn, den wir betrieben haben, wurde letztendlich belohnt. Unser Spitzenspieler Aly Abou Eleinen hat heute eine super Performance hingelegt. Unsere Schweizer neben den ganzen anderen Deutschen gehören mittlerweile zum festen  Inventar. Sportwerk Hamburg war im Halbfinale schon sehr hart zu knacken. Das heutige Finale war natürlich sehr dramatisch. Dimitri hat es versäumt, nach der 6:2 Satzführung für uns den Sack auch zuzumachen. Bei Simon dachte ich nach Verlust des dritten Satzes, dass das heute ganz eng wird. Aber es war eine reine Willensleistung von ihm. Yannik hat jedoch sehr gut gespielt. Vielleicht war es auch ein wenig noch Respekt vor dem Squashspieler Simon Rösner, warum es am Ende für Yannik hauchdünn nicht gereicht hat. Das Duell gegen Worms war eines auf voller Augenhöhe. Der letzte Satz war schon echt ziemlich geil. Es ging immer wieder hin und her. Mit dem knappsten aller Ergebnisse
Deutscher Meister zu werden ist schon etwas Besonderes. Wir gehen nun gut gerüstet in den anstehenden Europapokal im englischen Roehampton Anfang September, wo wir es dem Gastgeber schwer machen wollen!“, sagte Andreas Preising, 1. Vorsitzender des Paderborner Squash Clubs.

„Wir haben mit der Endrunde eine sehr schöne Veranstaltung bei uns in der Turnhalle Krefeld gehabt. Das Finale war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Ich möchte mich bei meinem gesamten Team für die tolle geleistete Arbeit bedanken. Wir haben die Endrunde in diesem Jahr zum zweiten Mal hintereinander ausgerichtet. Etwas anders war es jedoch in diesem Jahr: Einerseits hatten wir dieses Jahr leider kein eigenes Team mit von der Partie, was natürlich schade ist, aber dennoch war es dadurch dieses Mal etwas entspannter für mich als im vergangenen Jahr! Die Endrunde verlief ansonsten relativ entspannt. Vermutlich aufgrund des Termins mit kollidierenden Ferien war die Zuschauerzahl allerdings nicht so hoch wie beim letzten Mal. Ich bin insgesamt auf jeden Fall sehr zufrieden“, sagte Michael Mühlbacher für das große Turnhalle Krefeld – Organisationsteam vor und hinter den Kulissen.

„Zunächst herzlichen Glückwunsch an den Paderborner SC zum Gewinn des Deutschen Mannschaftsmeistertitels der Herren 2024. Wir haben hier in der Turnhalle Krefeld eines der spannendsten Finals einer Endrunde in der Geschichte der DSL erleben dürfen. Danken möchte ich Michael Mühlbacher stellvertretend für das Turnier-Orga-Team hier in Krefeld, meinem DSL-Team mit Co-Vorsitzendem Johannes Wessela, Christian Wucherer für die Spielleitung in der ganzen Saison sowie dem DSL-Medienbereich. Steve Cubbins und Christian Lortat haben drei Tage lang hier in Krefeld für super Bilder gesorgt – dafür auch euch vielen Dank. Ganz besonders großer Dank geht auch an Michael Zehe für sein jahreslanges Engagement im Squashbereich mit dem Unternehmen ROWE. Ebenso danke ich der Firma Dunlop sowie allen weiteren DSL Partnern. Nach der Endrunde ist jedoch vor der Endrunde: Wir freuen uns jetzt bekanntzugeben, dass die nächste Endrunde im kommenden Jahr 2025 im Saarland stattfinden wird, genauer gesagt in Saarbrücken! Das genaue Datum wird noch festgelegt“, sagte Peter Schmidl, 1. Vorsitzender der DSL.

Alle Ergebnisse der Bundesliga-Endrunde 2024.

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