Brno – Nationalspieler Raphael Kandra (Nr. 35 der Weltrangliste, Paderborner SC) belegt den zweiten Platz bei dem Weltranglistenturnier Czech Open (2. bis 6. November). Im mit 30.000 US-Dollar dotierten Männerfeld (Kategorie: PSA Challenger Tour 30) ging der deutsche Sportsoldat an Position drei bis vier gesetzt in das Rennen.
Nach Erstrundenfreilos siegte er gegen Daniel Poleshchuk aus Israel (Nr. 76 der Weltrangliste) in vier Sätzen mit 11:3, 11:8, 13:15, 11:5 und erreichte das Viertelfinale. Dort wartete das Duell gegen den Engländer Declan James (Nr. 125 der Weltrangliste) auf die 33-jährige deutsche Nr. 1 der Männer: Kandra’s Taktik, den ersten Satz unbedingt gewinnen zu müssen, um James mental in eine schwere Ausgangslage zu bringen, ging voll auf. In den weiteren beiden Durchgängen schickte Kandra seinen Kontrahenten gekonnt über das Spielfeld und stand durch den Sieg in der Runde der letzten vier Spieler. Mit Nicolas Müller wartete dort der bei diesem Turnier topgesetzte Schweizer, mit dem Kandra in einer Bundesligamannschaft spielt. Vom Papier her war Müller, aktueller Weltranglisten-15., favorisiert. Doch dies schien der Deutsche geschickt auszublenden und pushte sich erfolgreich von Punkt zu Punkt. „Ich bin mega stolz auf mich als Person, was ich nicht oft sage, da ich oft etwas zu kritisieren habe. Ich bin überwältigt. Eines meiner besten Spiele jemals. Ich habe das Ding komplett gut gerockt!“, war Kandra voll des Lobes nach dem Gewinn des Halbfinals. Im heutigen Finale ging es dann gegen Patrick Rooney, aktueller Weltranglisten-29. aus England. In einem langen Fünf-Satz-Duell ging es dabei hin und her. Am Ende hatte der für den 1. Bremer SC in der Bundesliga Nord spielende Engländer die Nase vorne und gewann mit 11:4, 9:11, 11:6, 6:11, 11:6 nach rund 69 Minuten Spielzeit.
Raphael Kandra sagte nach der knappen Finalniederlage zum DSQV: „Ich bin definitiv geknickt. Das Spiel war okay, aber mit dem Verlauf bin ich nicht ganz zufrieden. Zumal ich mich auch ab dem zweiten Satz platt gefühlt habe, was vielleicht auch daran liegt, wie er das Spiel aufgebaut und mich immer wieder beschäftigt hat. Ich habe mich dann nochmal reingekämpft und im vierten echt gut getroffen, was geholfen hat. Aber im fünften hat er mir dann die Kraft geraubt und ich kam da nicht mehr raus. Chapeau zu Pat, ein sehr fairer und guter Sportsmann, der heute auch der besserer Spieler war und somit verdienter Gewinner ist!“
Das Finale des mit insgesamt 9.000 US-Dollar dotierten Frauenfeldes gewinnt Haya Ali (EGY, WRL 65) gegen Asia Harris (ENG, WRL 87) mit 6:11, 11:6, 11:7, 13:11 nach rund 37 Minuten Spieldauer.
Alle Ergebnisse vom Männerfeld der Czech Open 2023 hier.