Maya Weishar: „Nr. 1 in Europa bedeutet mir unfassbar viel!“

Winnenden – Sie hatte 2022 ein sehr starkes Jahr und hat noch viel vor: Maya Weishar (TSC Heuchelhof). Die 16-jährige Gymnasiastin ist u.a. amtierende Deutsche Jugend-Einzelmeisterin U17, Mitglied der Damen-Nationalmannschaft, gewann im letzten Jahr mit den Saarland Open ihr erstes Weltranglistenturnier und holte mit dem SC Monopol Frankfurt die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Damen. Im DSQV-Interview blickt die aktuelle deutsche Nr. 1 der europäischen Jugendrangliste U17 zurück und nach vorne. Dabei spricht sie mit DSQV-Pressesprecher Lennard Jessen auch über ihr Ziel bei der anstehenden 48. DUCAT Deutschen Einzelmeisterschaft am kommenden Wochenende in Hamburg.

DSQV: Hallo, Maya. Wie sieht dein persönlicher Rückblick 2022 aus? Du standst u.a. zweimal im Damennationalteam bei Europa- und Weltmeisterschaften, hast die Saarland Open als Weltranglistenturnier gewonnen und wurdest Deutsche Jugend-Einzelmeisterin U17.

Weishar: Ich blicke sehr positiv auf mein Jahr 2022 zurück, in dem ich eine EM und WM bei Damen als auch die U17 und U19 EM in der Jugend mitspielen durfte, Dritte bei Deutschen Meisterschaften wurde und mein erstes PSA-Turnier gewonnen habe. Generell bin ich mit meinen Ergebnissen zufrieden, bei denen man sieht, dass sich mein Training auszahlt und dann auch die Erfolge kommen.

DSQV: Nach 2022 kommt 2023: Welche Ziele hast du dir für das aktuelle Jahr gesetzt?

Weishar: Ich habe auf jeden Fall Ziele für 2023: International möchte ich in der Rangliste weiter oben in der Rangliste bleiben. Ich möchte U17-, U19- und Damen-Team-EM spielen und Deutschland bestmöglich vertreten. In der Deutschen Rangliste habe ich mir kein Ziel gesetzt, da ich finde, es geht hauptsächlich in der Rangliste danach, wie oft man Turniere mitspielt. Zudem möchte ich erneut Deutsche Jugend-Einzelmeisterin U17 werden und einfach den Prozess sehen, wie mein Training mich voranbringt.

DSQV: In Kürze startet die 48. DUCAT Deutsche Squash Einzelmeisterschaft 2023. Du bist an Position 3 bis 4 gesetzt und hast die an Position 2 gesetzte Katerina Tycova zuvor bereits schlagen können. Was ist möglich in Hamburg für dich?

Weishar: Klar, habe ich Kaci (Anmerkung der Redaktion: Katerina Tycova) schon einmal geschlagen. Aber ich finde, dass das keine gute Herangehensweise an eine Deutsche Meisterschaft ist. Auch wenn ich letztes Jahr Dritte wurde, weißt du nie, wie deine Tagesform gerade ist. Und deswegen habe ich mir kein Ziel hinsichtlich einer Platzierung vorgenommen. Ich probiere daher in jedem Spiel mein Bestes zu geben, jedes Spiel positiv anzugehen und dann kommt das Ergebnis heraus, was in dem Moment verdient ist. Jedes Spiel muss neu gesehen werden.

DSQV: Du bist aktuell Nr. 1 im U17-Ranking der ESF. Wie hart war der Weg dorthin und was bedeutet es dir?

Weishar: Also, es bedeutet mir viel. Wobei ich generell Ranglisten nicht so aussagekräftig finde bezüglich einer Leistung, da sie hauptsächlich davon abhängen, wie viele Turniere du spielst. Aber trotzdem sagt Nr. 1 im U17-Ranking natürlich etwas aus. Es bedeutet mir viel und der Weg war sehr sehr lang. Ich bin jetzt die Nr. 1 und bin schon 16. Dazu musste ich viele Turniere spielen und mit zahlreichen Drucksituationen umgehen, sodass es auch ein harter mentaler Weg war, auf dem ich natürlich auch reifen konnte. Nr. 1 in Europa bedeutet mir unfassbar viel!“

DSQV: Du spielst seit der aktuellen Saison für den TSC Heuchelhof in Bayern. Was waren Gründe für deinen Wechsel dorthin? Wie gefällt es dir dort bisher?

Weishar: Der hauptsächliche Grund war Simon Rösner, weil ich angefangen habe einmal die Woche mit ihm zu trainieren und mein Bruder auch gerne die bayerischen Trainingslager besucht hat. Dann habe ich gesagt, wenn ich eh in Bayern bin und mit Simon trainiere, macht es auch Sinn den Landesverband zu wechseln. Auch hat der TSC Heuchelhof eine eigene Jugendmannschaft in der Bayernliga mit Finn-Lennart Koch, Alexander Neumann und mir. Wir wollen uns natürlich als Team verbessern, da wir alle jung sind und noch viel erreichen können. Mir gefällt es bisher gut. Bayernliga ist etwas stärker besetzt als in Baden-Württemberg finde ich.

DSQV: Zum Schluss eine offene Frage: Was wolltest du squashbezogen schon immer mal loswerden?

Weishar: Ich finde das wichtigste abgesehen vom Leistungsdruck am ambitionierten Squash ist, dass du einfach Spaß am Squash hast. Wenn du den Spaß verlierst, dann macht das ganze Training keinen Sinn mehr. Deswegen ist das wichtigste, dass man hart trainiert und dabei aber auch Spaß hat. Auch wenn ich jetzt fünf- bis sechsmal in der Woche neben der Schule trainiere. Es ist sehr stressig mit Schule und Squash nebenbei. Die Kunst ist es dabei, den Spaß an der Sache zu behalten. Auch wenn etwas mal zu stressig wird, ist es wichtig, sich nicht unterkriegen zu lassen und einmal eine kleine Pause einzulegen. Wenn die Schule stressig wird, halte ich mir vor Augen, wofür ich es mache. Und zwar, dass ich einen guten Schulabschluss möchte. Diese Balance zu halten ist extrem wichtig und dann kommt der Erfolg von ganz alleine.

DSQV: Danke dir für deine Zeit des Interviews, Maya. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Aufgaben.

Weishar: Danke euch, Lennard.

 

Das Interview führte Lennard Jessen für den DSQV.

 

 

 

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