Francisco und Rodrigo Obrégon: „Wir freuen uns schon wieder sehr auf die Rückkehr nach Deutschland“

(LJ) Paraná – Die beiden Zwillinge Francisco (WRL 236) und Rodrigo Obrégon (WRL 228, beide 1. Bremer SC) haben durch vordere Platzierungen auf mehreren Deutschen Ranglistenturnieren der Damen und Herren in der vergangenen Saison auf sich aufmerksam gemacht. Beide studieren Business Administration an der Universität Buenos Aires. Derzeit befinden sie sich aufgrund des Corona-Lockdowns in ihrer Heimatstadt Paraná, einer Stadt mit rund 250.000 Einwohnern im Nordosten Argentiniens. Beide sind Mitglied der Squash-Nationalmannschaft von Argentinien. Sie sind neben ihrem Studium auf der PSA World Tour als Halbprofis unterwegs. Im DSQV-Interview sprechen sie u.a. über ihre Verbindung nach Bremen, die derzeitige Trainings- und Turniersituation, ihre Ziele und eine mögliche Rückkehr nach Europa.

Rodrigo (li) und Francisco Obrégon (re) im DSQV-Interview – Bilder (Archiv): DSQV – Lennard Jessen

Hallo, Francisco. Hallo Rodrigo. Seit einer Saison spielt ihr u.a. in Deutschland und habt an mehreren Deutschen Ranglistenturnieren teilgenommen. Wie entstand eure Verbindung nach Bremen und wie gefällt es euch?

Francisco: Nachdem wir in unserer Jugendzeit u.a. oft an den British und Scottish Junior Open teilgenommen hatten, haben wir im Rahmen unseres Studiums im Jahre 2018 bei den Universitäts-Weltmeisterschaften im englischen Birmingham mitgespielt und sind zeitweilig nach Europa zurückgekehrt. In Europa spielen wir auch noch in der niederländischen Liga und haben mehrere PSA-Turniere gespielt. Im diesem Zusammenhang wurde man in Bremen auf uns aufmerksam und es entstand eine sehr gute Verbindung. An Bremen schätzen wir eine sehr familiäre Atmosphäre, die Tür ist immer offen für uns und das schätzen wir sehr.

Derzeit finden auf der PSA Tour keine weltweiten und in Deutschland keine nationalen Turniere aufgrund der Corona-Pandemie statt. Wie ist die Situation in Argentinien bei euch? Und inwiefern könnt ihr aktuell trainieren?

Rodrigo: Unser letztes Turnier war in Bremen vor rund vier Monaten. Danach sind wir wieder zum Studium nach Argentinien gegangen. Uns geht es soweit gut, wir trainieren viel zu Hause im heimischen Garten im Fitnessbereich, aber Squash ist bisher auch selbst im Training noch nicht wieder erlaubt. Das ist motivationstechnisch nicht so einfach, aber wir bleiben optimistisch und freuen uns auf den Zeitpunkt, wenn es wieder losgeht. Wir hoffen, dass sich die Situation in den kommenden Wochen ändern wird, es gibt hier erste vorsichtige Anzeichen seitens der Regierung.

Francisco Obrégon – Bild (Archiv): DSQV – Lennard Jessen

Ihr spielt beide neben eurem Studium Turniere auf der PSA World Tour. Wie bekommt ihr das unter einen Hut? Was sind eure persönlichen Ziele?

Francisco: Wir haben nie Vollzeit Squash gespielt und haben dennoch den Fokus immer auf Squash gelegt, unser Studium ist dennoch die zweite Priorität. Squash ist für uns der perfekte Ausgleich und Ergänzung zugleich. Unsere Regelstudienzeit für unser Studium beträgt fünf Jahre, durch den Squash ist es etwas länger, was aber gar kein Problem ist. Ich stehe nun kurz vor dem Abschluss des Studiums und Rodrigo ist auch bald durch.

Rodrigo: Wir hatten jetzt beide viel Zeit innerhalb des Lockdowns zum Überlegen. Nach dem anbahnenden Ende unseres Studiums wollen wir beide Squash in Vollzeit nachgehen, dies dann wahrscheinlich in Europa. Dann wird man sehen, wie es läuft und wie weit wir kommen. Wir haben aber nach Ende unserer Universitätszeit immer unser abgeschlossenes Studium als Backup, was uns sehr wichtig ist.

Rodrigo Obrégon (re) im Spiel gegen Carsten Schoor – Bild (Archiv): DSQV – Lennard Jessen

Auch wenn es derzeit wahrscheinlich eher schwer zu beantworten ist: Wann plant ihr eure Rückkehr nach Deutschland?

Rodrigo: Wir wollen auf jeden Fall wieder zurück und hoffen, dass wir nach September die Reise antreten können. Wir freuen uns schon jetzt, wieder nach Bremen und Haarlem (Niederlande) zurückzukehren, zahlreiche Turniere zu spielen und viele Freunde wiederzusehen.

Vielen Dank für eure Zeit des Interviews, Francisco und Rodrigo! Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Aufgaben.

Francisco und Rodrigo: Gerne, kein Problem!

Das Interview führte Lennard Jessen für den DSQV.

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