Maximilian Baum: „Der Deutsche U19-Titel war mein emotional bisher größter Erfolg!“

(LJ) Hamburg – Heute vor genau einem Jahr feierte Maximilian Baum (SC Turnhalle-Niederrhein) seinen wohl größten Erfolg der bisherigen noch jungen Karriere: Er gewinnt das U19-Finale der 41. Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften 2019 im Sportwerk Hamburg in fünf Sätzen gegen Nils Schwab (Squash Devils) und wurde damit Deutscher Jugendmeister U19. Der DSQV hörte sich nun genau ein Jahr danach bei Baum um.

Hallo, Max. Heute vor einem Jahr wurdest du Deutscher Jugendmeister U19 in Hamburg. Es ist nach dem U15-Sieg dein insgesamt zweiter nationaler Titel in der Jugend gewesen. Was bedeutet dir dieser Erfolg und wie denkst du nun genau ein Jahr danach daran zurück?

Emotional gesehen war es der größte Erfolg meiner bisherigen Karriere. Nach meiner ersten Teilnahme bei einer Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft im Jahre 2011, damals in der U11 hieß es noch Kids Cup, habe ich immer davon geträumt, einmal die Kategorie U19 zu gewinnen, wenn ich die damals „großen Jungs“ immer gesehen habe. Diesen Titel nun erreicht zu haben, ist daher ein sehr schönes Gefühl.

Kurz nach deinem U19-Erfolg wurdest du für die Deutsche U19 Nationalmannschaft nominiert und warst Topspieler im Deutschen Team bei der U19-Einzel- und Team-Europameisterschaft in Tschechiens Hauptstadt Prag. Wie war dies für dich?

Maximilian Baum im Einsatz als Jugendnationalspieler bei der U19-EM – Bild (Archiv): squashPage.net

Das war natürlich eine große Ehre und ich habe es geschafft, meine gute Form nach den Deutschen Jugendmeisterschaften bis zur EM zu halten. Dort habe ich meiner Ansicht nach in einem guten Turnier einen meiner stärksten Wettkämpfe gezeigt.

Du warst im Jugendbereich zwei Jahre lang Jugendsprecher und bist seit Ende 2018 Mitglied im Jugendausschuss des DSQV als einer der Beisitzer. In deiner Schulzeit warst du auch Schülersprecher. Was ist der Grund für dein breitgefächertes Engagement?

Ich zeige gerne Bereitschaft, Probleme anzupacken, auch wenn mich diese nicht direkt betreffen. Aus meiner Sicht kann das ein Antrieb zum Engagement sein. Ich beteilige mich gerne an Verbesserungsprozessen. Letztlich hoffe ich durch mein Engagement, dass wir bald wieder dreistellige Teilnehmerzahlen bei Deutschen Jugendranglistenturnieren haben werden.

Du spielst seit einem Jahr für SC Turnhalle-Niederrhein in der Squash-Bundesliga der DSL und gingst in sieben Spielen sechsmal siegreich vom Platz. Wie war die Saison bisher für dich und wie gefällt es dir in Krefeld?

Ich hoffe natürlich, dass wir die Playoffs noch spielen können, nachdem wir eine sehr starke Saison auf Platz 2 beendet haben. Zwar nicht mehr am ursprünglich angesetzten Termin Mitte Mai, aber auf jeden Fall würde ich sehr gerne – dann am neuen noch zu bestimmenden Termin – für Krefeld dann im Kader auflaufen. Sportlich ist es für mich gut gelaufen. Natürlich hätte ich meine 100 % – Quote auch am letzten Spieltag gerne behalten, doch Tobias Weggen ist halt auch ein Gegner, mit dem man immer rechnen muss und er war ein kleines Stück besser an dem Tag. Es ist sehr schön in Krefeld und ich fühle mich sehr wohl. Wir sind eine junge Mannschaft, die daher auch langfristig gute Perspektiven hat. Auch außerhalb des Courts verstehen wir uns sehr gut und sind im ständigen Kontakt. Besonders freue ich mich, dass ich mit meinem Sportsfreund Abdel-Rahman Ghait in einer gemeinsamen Mannschaft spielen kann. Das Publikum in Krefeld ist etwas ganz Besonderes. Ich habe selten so gute Stimmung und Unterstützung des Publikums im deutschen Vereinssquash erleben dürfen und genieße jedes Heimspiel.

Du sitzt im DSQV-Jugendausschuss. Was ist z.B. das letzte Thema, an dem du mitgewirkt hast?

Dieses Amt habe ich übernommen, da ich als ehemaliger Jugendspieler die Spielerperspektive weiter hervorheben möchte. Ich habe die Deutsche Squashjugend von der U11 an mit allem, was dazugehört, durchlaufen und kann daher aus Spielersicht vieles nachempfinden. Mein letztes Thema, an dem ich aktiv mitgewirkt habe, war die Einführung von Ersatzwertungen für die Teilnahme an Deutschen Ranglistenturnieren der Damen und Herren sowie internationalen Jugendturnieren. Bei der nun in Duisburg Ende März verschobenen Deutschen Jugendmeisterschaft 2020 war ich im Moderationsteam eingeplant.

Wie gehst du aktuell mit der Entwicklung des Corona-Virus um?

Ich zeige auf jeden Fall mehr Disziplin für Arbeit abseits des Courts wie z.B. Fitness- und Lauftraining. Außerdem lebe ich derzeit verstärkt die soziale Komponente aus. Ich glaube, ich habe noch nie so viel in sozialen Netzwerken verbracht wie in dieser Zeit. Besonders viel bin ich im Gespräch mit meinen Freunden.

Blicken wir zu guter Letzt einmal nach vorne: Welche Ziele hast du dir für die nächste Zeit bis Ende nächsten Jahres gesetzt?

Mein Ziel ist es, mich in der Deutschen Rangliste in den TOP 15 zu etablieren. Ebenfalls ziehe ich es in Erwägung, kleinere Weltranglistenturniere zu spielen, aber dieses muss natürlich zeitlich mit meinem Biologie-Studium jeweils passen. Das Studium hat immer Priorität 1 für mich.

Danke dir für dieses Interview, Max! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Aufgaben!

Kein Problem, Lennard. Danke euch.

 

Das Interview führte Lennard Jessen für den DSQV.

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