Katerina Tycova: „Ich möchte Deutsche Einzelmeisterin werden!“

(LJ) München – Seit 2014 spielt sie bereits für Deutschland in den verschiedenen Jugendnationalmannschaften und hat eine ganze Reihe von beeindruckenden Erfolgen vorzuweisen: Katerina Tycova (20) vom SC SPORTS4YOU!. Sie kam im Alter von sechs Jahren vom Tennis zum Squash, als die ehemalige Deutsche Damen-Nationalspielerin Pamela Hathway sie zu einem Probetraining einlud. In den Jahren 2015 bis 2018 stand sie in der deutschen Jugendnationalmannschaft U19, wurde Deutsche Jugendeinzelmeisterin U19 im vergangenen Jahr und gewann in 2017 die Czech Junior Open. Im DSQV-Interview nimmt sie zu mehreren squashspezifischen Themen Stellung.

Hallo, Katerina. Cool, dass du Zeit und Lust auf ein Interview hast. Deine Jugendlaufbahn hast du letztes Jahr sehr erfolgreich mit dem Deutschen Jugendeinzelmeistertitel in der U19 beendet. Davor hast du jahrelang in verschiedenen Jugendnationalmannschaften für Deutschland gespielt. Was waren deine schönsten Erlebnisse und woran erinnerst du dich besonders gerne zurück und warum?

Unvergessen bleibt mir die Einzel- und Team-WM sowie Team-EM 2017. Bei der WM haben wir einen tollen achten Platz bei den Mädchen belegt und bei der EM mit den Jungen zusammen sind wir sogar Fünfter geworden, wo wir u.a. Frankreich und Wales in den Platzierungsspielen geschlagen haben. In beiden Wettbewerben haben wir also das Viertelfinale jeweils erreicht. Dies war eine ganz tolle und beeindruckende Stimmung verbunden mit einer ganz starken Mannschaftsleistung, auf die ich bis heute extrem stolz bin. Ebenfalls erinnere ich mich auch sehr gerne an meinen Sieg bei den Czech Junior Open im Jahre 2017 in der U19 zurück, als ich im Finale die topgesetzte Dänin Sarah Lauridsen in fünf Sätzen bezwungen habe.

Du hast in der vergangenen Saison nach den Deutschen Ranglisten in Böblingen und Bornheim auch die Deutsche Einzelmeisterschaft in Hamburg mitgespielt und wurdest durch den fünften Platz direkt als Ergänzungsspielerin für die Team-EM der Damen in diesem Jahr durch den Bundestrainer Oliver Pettke nominiert. Was sind deine Ziele für die kommende Saison, und zwar sowohl in Bezug auf die Damen-Nationalmannschaft, national sowie regional?

Ich möchte insgesamt besser abschneiden als in der letzten Saison. Bei den Damen möchte ich Deutsche Einzelmeisterin und Stammspielerin in der Nationalmannschaft werden. Insgesamt habe ich mir vorgenommen, mehr Deutsche Ranglisten mitzuspielen. Regional bedingt durch meinen Wohnort werde ich gegebenenfalls auch das eine oder andere Turnier in Tschechien mitspielen.

Die neue Saison startet bald. Wie sah dein Sommertraining aus und wo hast du die Trainingsschwerpunkte gesetzt?

Mit dem Sommertraining habe ich ca. Mitte Juni begonnen. Mein Ziel ist es, zum Saisonstart optimal fit zu sein. Dafür habe ich speziell im konditionellen Bereich Schwerpunkte gelegt und mehrmals pro Woche u.a. Intervallläufe absolviert. Dazu kam noch Techniktraining und diverses freies Spielen mit den unterschiedlichsten Spielerinnen und Spielern.

Du bist von der Staatsbürgerschaft her Tschechin, hast aber in der Jugend für Deutschland gespielt und warst in diesem Jahr bereits ebenfalls für die deutsche Damen-Nationalmannschaft als Ergänzungsspielerin nominiert. Wie kommt es daher zu deiner Startberechtigung für den Deutschen Squash Verband?

Es ist richtig, dass ich keinen deutschen Pass habe und daher ausschließlich Tschechin bin. Allerdings bin ich in Deutschland geboren, habe meine gesamte Schulzeit und gesamtes Leben bisher hier verbracht. Die tschechische Staatsbürgerschaft kommt aus meiner Familie heraus, meine Eltern sind beide Tschechen. Ich spreche besser deutsch als tschechisch, liebe Tschechien, habe aber meine Wurzeln hier in Deutschland und fühle mich hier mehr heimisch. Daher habe ich mich damals in der Jugend für Deutschland entschieden, als ich gefragt wurde, und setze das daher auch im Damen-Bereich so fort.

Nichts geht ohne Engagement von Spielerinnen und Spielern sowie Ehrenamtlichen in den Vereinen und Verbänden. Bist du im Squash engagiert?

Ja, ich sehe das auch so und bin in meinem Verein SC SPORT4YOU! in München als Trainerin im Damen-Squash durch meine B-Trainerlizenz jeden Freitag engagiert. Im Jugendtrainingsbereich habe ich auch schon mehrmals ausgeholfen. Im Rahmen meines dualen Studiums Fitnessökonomie im vierten Semester, was direkt in Kooperation mit unserer gleichnamigen Squash-Anlage SPORT4YOU! stattfindet, habe ich auch federführend das Event „Family and Friends Frühstücksturnier“ ins Leben gerufen, bei der Squashbegeisterte zusammen frühstücken und ein kleines monatliches Turnier bei uns in der Anlage spielen.

Du spielst schon lange Squash, wie du eingangs sagtest. Was fasziniert dich so am Squashsport?

Squash ist einfach extrem schnell, was mir sehr gefällt. Der Ball kommt immer wieder zurück und man kann auch alleine trainieren, wenn man mal keinen Trainingspartner hat. Ebenfalls kann man sich so richtig stark und vor allem sehr schnell auspowern und weiß danach besonders, was man getan hat.

Wir danken dir für deine Zeit, Katerina, und wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Aufgaben.

Danke, Lennard. Gerne.

 

Das Interview führte Lennard Jessen für den DSQV.

 

 

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