Valentin Rapp im DEM-Interview

Interviews

Hamburg – In rund sieben Wochen starten die 44. DUCAT Deutschen Einzelmeisterschaften (DEM) und Deutschen ESCHE Amateurmeisterschaften (DAM) der Damen und Herren in der Hansestadt Hamburg (7. bis 10. Februar) und somit beginnen wir heute mit einem ersten Interview des amtierenden Deutschen Vize-Einzelmeisters Valentin Rapp die Vorberichterstattung zum Highlight des nationalen Ranglistencircuits für Damen und Herren. Rapp spielte bei den Team-Europameisterschaften bereits mehrmals für Deutschland und feierte in Hamburg in diesem Jahr mit der Silbermedaille bei den DEM seinen bisher größten Einzelerfolg im Erwachsenenbereich auf nationaler Ebene. Er spielt Squash seit 2004 und stammt aus Tettnang in der Nähe des Bodensees. Begonnen hat er beim SC Friedrichshafen, wechselte dann zum SC Nagold-Gäufelden (jetzt: Black Forest Bust Busters), ehe er zur SI Stuttgart ging, wo er bis heute spielt.

Valentin Rapp im DEM-Interview – Bild (Archiv): © DSQV – Lennard Jessen

Squash fasziniere ihn, weil es eine Allroundsport sei, bei der man neben allen konditionellen Elementen auch technisch gut sein müsse, um Erfolg zu haben. Außerdem könne man sich beim Squash so richtig auspowern. Im DEM-Interview spricht Rapp u.a. über seinen Deutschen Vize-Meistertitel, seine Ziele für die anstehende DEM und das Jahr 2019, seine aktuelle Situation, seine nächsten Events und noch einiges Weiteres.

Hallo, Valentin. Es ist super, dass du Lust und Zeit für dieses Interview hast. Du hast im aktuellen Jahr eine beeindruckende Entwicklung in deinem erst zweiten Jahr auf Weltranglistenturnieren hingelegt und hast dich dabei von Platz 209 im Januar auf aktuell 135 verbessert und somit auf dem Weg in Richtung TOP 100. Außerdem hast du drei Deutsche Ranglistenturniere gewonnen und wurdest Deutscher Vize-Einzelmeister der Herren im Februar. Wie fühlst du dich und wie zufrieden bist du mit dir aktuell?

Bis auf den November bin ich sehr zufrieden mit mir und fühle mich sehr gut. Ich habe viele Spiele sowohl international als auch national gewonnen, die ich gewinnen konnte, und habe das Optimum nahezu überall herausgeholt. Dass ich in diesem Jahr gleich drei Deutsche Ranglistenturniere gewonnen habe, ist natürlich super.

Wie ich bereits sagte, wurdest du im Februar Deutscher Vize-Einzelmeister der Herren. Du hast im Halbfinale Tim Weber 3:0 geschlagen und warst im Finale Raphael Kandra mit 1:3 unterlegen. Wie hast du die DEM 2018 erlebt und inwiefern hat dich dieser Erfolg im weiteren Jahresverlauf gepusht?

Das war ein ganz interessantes Turnier für mich. Bisher war ich nicht über das Halbfinale hinausgekommen, sodass das Erreichen des Finales für mich ein riesen Erfolg war und es ein sehr großer Schritt für mich war, der mich natürlich im weiteren Jahr gut motiviert hat.

In rund zwei Monaten steht die DEM in der Auflage 2019 an. Was hast du dir vorgenommen und welche Chancen rechnest du dir aus?

Ich möchte erneut mindestens das Finale erreichen. Es wird wie immer ein harter Weg dahin und ich werde im Vorwege mich speziell auf das Turnier vorbereiten und international nicht ganz so viele Turniere davor spielen.

Was hast du bis zur DEM an Events noch auf dem Turnierkalender?

National werde ich in Bornheim die Deutsche Rangliste mitspielen. Dazu kommen natürlich Bundesliga-Spieltage in der Deutschen Squash Liga (DSL).

Gibt es etwas, worauf du dich bei der DEM besonders freust?

Ich bin immer sehr gerne in Hamburg und finde den Glascourt schön. Auch mag ich die Atmosphäre und die Leute dort, wenn die nationale Squashfamilie dort zusammenkommt.

Kommen wir mal zu dir selbst: Du befindest dich in der Endphase deines Masterstudiums und spielst seit zwei Jahren Squash auf Weltranglistenturnieren. Wie schaffst du es, dieses so erfolgreich miteinander zu vereinbaren?

Es ist alles eine Sache des Timings. Wenn man etwas will und davon überzeugt ist, dann schafft man das auch. Für mich ist der Squashsport mit dem intensiven Training und den Turnieren neben dem Studium ein sehr angenehmer Ausgleich und es macht mir einfach viel Spaß. In der Regel absolviere ich ca. sechs Trainingseinheiten pro Woche neben dem Studium.

Wie würdest du dein eigenes Spiel beschreiben?

Ich bin der Meinung, dass ich wenige einfache Fehler mache und eher geduldig agiere, sodass ich lieber die längeren Ballwechsel mag. Wenn es darauf ankommt, mache ich vielleicht das eine oder andere Mal direkte Punkte etwas zu wenig.

Blicken wir am Ende nach vorne in das Jahr 2019: Zu den DEM hast du dein Ziel ja bereits genannt. Was hast du dir sonst national und international vorgenommen?

In Bezug auf die Nationalmannschaft der Herren möchte ich mich mit meinen Leistungen für eine erneute Nominierung zur Nationalmannschaft empfehlen. National möchte ich möglichst viele Ranglisten gewinnen und international die TOP 100 in der Weltrangliste erreichen. Mit meiner Bundesligamannschaft SI Stuttgart in der DSL möchte ich wieder an den Play-Offs teilnehmen.

Danke dir für deine Zeit, Valentin. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Aufgaben.

Kein Problem, gerne.

 

Das Interview führte Lennard Jessen für den DSQV.

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