Deutscher Meister U23 Julius Benthin startet morgen auf seinem ersten Weltranglistenturnier

Hamburg – Julius Benthin (21), der im April Deutscher Jugendmeister U23 im Sportwerk Hamburg wurde, wird morgen beim Closed Satellite Turnier Riga Cup (1.000 US-Dollar Gesamtpreisgeld, 3. bis 5. August) in der lettischen Hauptstadt auf seinem ersten Weltranglistenturnier der Professional Squash Association (PSA) starten. Sein Erstrunden-Gegner ist der Russe Sergey Beliaev. Ebenfalls in Riga am Start ist Benthins Vereinskollege Fynn Schuck (WRL 548), der nach Freilos in Runde eins auf den Norweger Hakon Standal (beste WRL 393 im April 2014) trifft. Benthin ist aktuelle Nr. 14 der Deutschen Herren-Rangliste und Nr. 2 der Nordrangliste (gemeinsame Turnierrangliste der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein) und spielt für Sportwerk Hamburg in der Bundesliga Nord. Der DSQV hörte sich jetzt kurz vor seinem Start auf der PSA-Tour bei ihm um.

Julius Benthin startet morgen beim Riga Cup – Bild: Henning Angerer
Hallo, Julius. Wir haben erfahren, dass du morgen bei deinem ersten Weltranglistenturnier, dem Riga Cup in der lettischen Hauptstadt starten wirst. Wann kam dein Entschluss, nun PSA spielen zu wollen und warum hast du dich dazu entschieden?

Ich bin davon überzeugt, dass ich auf der PSA-Tour sehr viel für mein eigenes Spiel lernen und mitnehmen kann. Ich habe Lust zu reisen und möchte gerne wissen, wo meine Grenze ist und ernster Squash spielen. Natürlich wurde meine Entscheidung dadurch positiv beeinflusst, dass der Deutsche Squash Verband (DSQV) als Preis meiner Deutschen U23-Meisterschaft mir für ein Jahr die Weltranglistenspielerlizenz auf der PSA bezahlt.

Verrätst du, wie dein aktuelles Training aussieht? Wer sind deine Trainingspartner?

Ja klar. Da gibt es keine Geheimnisse. Ich trainiere regelmäßig mit meinen Vereinskollegen Felix Auer, Norman Junge, Julius Winkler und Bart Wijnhoven. Dabei versuche ich die Balance zwischen zielgerichtetem Kraft- und Schnellkrafttraining und dem squashspezifischen technisch-taktischem Training zu finden. Hinzu kommen Gymnastikeinheiten, um beweglich zu bleiben. Derzeit trainiere ich täglich.

Du studierst Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Wie schaffst du es, dein professionelles Squash mit deinem Studium in Einklang zu bringen?

Leich ist es definitiv nicht. In der Woche pendele ich häufig zwischen der Universität und unserer Anlage. Es ist sehr viel Timing notwendig, aber bewältigbar. Man muss es nur wollen.

Jeder Spieler hat Stärken und Schwächen. Wie beurteilst du dich?

Fangen wir mit den Stärken an: Ich habe ein kreatives Spiel und kann mich sehr variabel auf verschiedene Spielsituationen einstellen. Ich denke, dass ich im Fitnessbereich noch zulegen kann, um auch das Tempo durchgehend in einem intensiven Match halten zu können.

Schauen wir einmal an das Ende der Saison: Was sind deine Ziele für die Spielzeit 2018-2019?

International auf den Weltranglisten ist es für mich erst einmal schwer einzuschätzen. Hier gilt es zunächst, auf kleineren Closed Satellite Turnieren viele Erfahrungen und Punkte zu sammeln und gute Spiele zu haben, um dann in die größeren Turniere reinzukommen. National möchte ich in die TOP 8 der Deutschen Rangliste. Dies ist hart, aber möglich. In der Bundesliga will ich meiner Mannschaft und meinem Verein bestmöglich mit möglichst vielen Siegen weiterhelfen.

Zu guter Letzt: Ihr habt Mitte September das Weltranglistenturnier Sportwerk Open bei euch in der Anlage, was vom 11. bis 15. September geht und mit 11.000 US-Dollar Gesamtpreisgeld dotiert ist. Du bist in der ersten Hauptfeldrunde dabei.

Ja, genau. Nach aktueller Planung werde ich dabei sein, da ich eine Wild Card erhalten habe. Ich freue mich schon sehr.

Alles klar. Das hört sich gut an. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei allen kommenden Aufgaben!

Danke, Lennard.

 

Das Interview führte Lennard Jessen für den DSQV.

Share it