Raphael Kandra im DEM/DAM – Interview

Mit Raphael Kandra stellte sich jetzt der amtierende Deutsche Vizeeinzelmeister den Fragen des DSQV. Mit Kandra gehen die Interviews der TOP 3 der aktuellen Deutschen Herren Rangliste damit zu Ende. Kandra ist aktuelle Nr. 42 der Weltrangliste der Professional Squash Association (PSA), in der er seit Anfang 2009 unterwegs ist und bisher 13 Turniersiege holte. Außerdem ist er Mitglied der Herren-Nationalmannschaft und DSQV-Honorartrainer. Im heutigen Interview nimmt er Stellung zu seinem bisherigen Saisonverlauf, seinen Zielen für die DEM und das Jahr 2018 sowie zur DEM im Allgemeinen, seiner Trainertätigkeit beim DSQV und seinem Training. Mit dem Klick auf weiterlesen gibt es das Interview.

Hallo Raphael. Es ist schön, dass du Zeit für dieses Kurzinterview hast.

Du bist in 2017 erstmals in vier erste Runden eines PSA World Series Turnieres eingezogen

und hast dabei eine Reihe von Spielern geschlagen, die in der Weltrangliste vor dir platziert sind.

Außerdem hast du das Viertelfinale der World Games erreicht.

Wie bist du mit deinem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Mit meinem bisherigen Saisonverlauf bin ich sehr zufrieden. Ich bin absolut happy und denke, dass ich auch viele wichtige Spiele gewonnen habe. Als ein Schlüsselspiel sehe ich z.B. das Match gegen meinen Vereinskollegen Nicolas Müller bei den Qatar Classic an, was ich 3:1 gewinnen konnte und nur einen Tag später knapp in fünf Sätzen gegen Nick Matthew verlor. In Hongkong habe ich das Ergebnis gegen Nicolas dann erneut bestätigt.

Du stehst aktuell auf Platz 42 der Weltrangliste und damit nur einen Rang hinter deinem Career-High.

Welche Erwartungen und Ziele hast du für die DEM und das Jahr 2018 insgesamt?

In der Weltrangliste will ich dieses Jahr in die Top 30 kommen. Bisher arbeite ich noch an dem einen „Ausreißerturnier“, was du benötigst, um im Ranking signifikant nach vorne zu kommen. Ich arbeite stetig und Stück für Stück an meinem Ranking. Zur DEM: Ja, ich will Deutscher Meister werden. Auch dadurch, dass Simon nicht teilnimmt, hat sich nichts daran geändert.

Was macht für dich die DEM im Allgemeinen aus?

Ich kann viele Gesichter wiedersehen, da die PSA-Saison sehr kräftezehrend ist. Ich freue mich darauf, die deutsche Squashfamilie wiederzusehen. Die Rahmenbedingungen in Hamburg sind ebenfalls sehr professionell.

Was würdest du jemand sagen, der Squash nicht kennt,

warum er zum Zuschauen der DEM nach Hamburg kommen soll? Wie würdest du ihn überzeugen?

Ich würde einfach sagen, dass man nur bei einer DEM die besten nationalen Spielerinnen und Spieler Deutschlands zu sehen bekommt. Außerdem gibt es in Hamburg einen permanenten Glascourt und die Zuschauer haben insgesamt immer richtig Bock und machen eine tolle Stimmung.

Du bist als Honorartrainer beim DSQV bei den Jugendnationalteams dabei und unterstützt das Training.

Was versuchst du den jungen Spielern besonders zu vermitteln?

Ich versuche dem Squashsport und dem DSQV einfach etwas zurückzugeben und unseren Nachwuchs so gut ich kann zu unterstützen. Dazu versuche ich aufzuzeigen, wie das Leben als Profi ist und versuche hier jedem das mit auf den Weg zu geben, was auch ich gelernt habe.

Schauen wir mal genauer auf das Training:

Die Psyche hat einen hohen Stellenwert im Squash hört man öfters.

Wie trainierst du solche Situationen, wo es darauf ankommt?

Das ist auf jeden Fall korrekt. Ich denke, dass viele Spiele im Kopf entschieden werden. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass eigener Druckaufbau absolut nichts bringt. Ich bin der Meinung, dass man mit seiner Turnier- und Spielerfahrung solche psychischen Situationen am besten meistern kann. Ich denke, dass man so etwas nur schwer trainieren kann, sondern dass es eher die Aneignung durch die Erfahrung ist. Teilweise schaue ich mir aber auch Spielvideos an, um zu sehen, wie andere mit solchen Situationen umgehen, was bei mir dann zusätzlich die Lust und die Kampfbereitschaft auf das nächste Match erhöht.

Worauf legst du in deinem Training speziell am meisten wert?

Aktuell versuche ich speziell das Basisspiel durch intensives Schlagtraining zu verbessern. Dazu kommt dann vermehrt Fitness- und Krafttraining.

Danke dir für deine Zeit, Raphael.

Bitte, kein Problem.

Das Interview führte Lennard Jessen für den DSQV.

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